Besonders in Erinnerung bleiben der starke Schneefall bis in die tieferen Lagen Anfang Dezember, mehrere Sturmlagen zwischen Weihnachten und Mitte Jänner sowie die kontinuierlich frühlingshaften Temperaturen im Februar.
Besonders in Erinnerung bleiben der starke Schneefall bis in die tieferen Lagen Anfang Dezember, mehrere Sturmlagen zwischen Weihnachten und Mitte Jänner sowie die kontinuierlich frühlingshaften Temperaturen im Februar.
Der meteorologische Winter endet mit einem außergewöhnlich milden Februar. Im Durchschnitt lag die Temperaturabweichung gegenüber dem Mittelwert von 1991 bis 2020 bei +3,1 Grad. Die größten positiven Abweichungen wurden im Februar festgestellt, während die geringsten Abweichungen im Jänner verzeichnet wurden. Alle drei Monate waren jedoch deutlich über dem Durchschnittstemperatur, mit Abweichungen zwischen +1,3 und etwa +6 Grad. Der vergangene Winter war insgesamt der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und löste den Winter 2006/07 als Spitzenreiter ab, wie Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at), analysierte.Besonders im Osten gab es deutlich überdurchschnittliche Temperaturen. In Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland war der Winter durchschnittlich um 3,3 bis 3,7 Grad milder als im Zeitraum von 1991 bis 2020. In den geschützten Tallagen vom Salzburger Land bis nach Kärnten waren die Abweichungen etwas geringer, nämlich zwischen +2, und +2,5 Grad. Die außergewöhnliche Wärme zeigte sich vor allem in der Anzahl der milden Tage mit einer Höchsttemperatur von mindestens 10 Grad. In allen Landeshauptstädten außer Graz wurde dabei ein neuer Rekord verzeichnet.
Der Winter war in ganz Österreich ausreichend bis außergewöhnlich feucht. Besonders von den Tauern bis in die westliche Obersteiermark und nach Kärnten fiel teilweise doppelt so viel Niederschlag wie erwartet. Landesweit liegt die Abweichung jedoch häufig bei +50 Prozent, nur im Grazer Becken und teilweise in den oberösterreichischen Voralpen war der Winter durchschnittlich feucht. Nach einem schneereichen Start im Flachland Anfang Dezember stieg die Schneefallgrenze im weiteren Verlauf des Winters meist auf Höhen über 150 m an. Aufgrund der feuchten Bedingungen gibt es am Ende des Winters oft überdurchschnittlich viel Schnee oberhalb von etwa 200 m, während in den meisten Niederungen bereits der Vorfrühling eingekehrt ist. Der diesjährige Winter zählt zudem mit 1.432 georteten Blitzen zu den gewitterreichsten seit Beginn der modernen Blitzverfolgung. Nur 2020 und 2012 gab es eine höhere Blitzaktivität. Gewitter spielen im Winter jedoch eine untergeordnete Rolle, im Durchschnitt gibt es in der kalten Jahreszeit österreichweit nur etwas mehr als 600 Blitzentladungen.
Die moderate Witterung wurde insbesondere zwischen Ende Dezember und Anfang Jänner von häufigen Sturmlagen begleitet. An vielen Messstationen im Norden wurden neue Monatsrekorde für Windböen verzeichnet. In der Wiener Innenstadt wurde am 04. Jänner sogar ein neuer Winterrekord von 111 km/h aufgestellt. Von Wald- und Weinviertel über Wien, das Burgenland und die Südsteiermark bis nach Unterkärnten gab es eine überdurchschnittliche Menge an Sonnenschein. Die Bilanz zeigt hier eine Zunahme von 25 bis 40 Prozent, im Wiener Becken sogar bis zu 50 Prozent. In den Nordalpen und im Mühlviertel hingegen gab es etwas weniger Sonnenschein als gewöhnlich.
(Red)