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Schwere Long Covid-Fälle rar: Angst oft unnötig

28-02-2024, 11:49

Postvirale Zustände sind durch Corona ins öffentliche Bewusstsein gerückt, obwohl sie nicht häufiger sein dürften als nach anderen Viruserkrankungen.

Verlässliche Zahlen liegen hierzulande nicht vor, laut einer finnischen Untersuchung würden 1,4 Prozent nach mindestens drei Monaten noch unter Beschwerden leiden, was angesichts der hohen Corona-Zahlen für Österreich 100.000 Betroffene bedeuten würde, wie es am Mittwoch bei einem Termin der Ärztekammer in Wien hieß.

Long Covid nicht häufiger als andere postvirale Zustände

Der Begriff Long Covid wird sehr elastisch verwendet, meinte Susanne Rabady, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin. Eng gefasst, würden damit Beschwerden gemeint, die vier Wochen nach der Erkrankung vorhanden sind. Post-Covid wiederum umfasst den Zeitraum nach drei Monaten. Wer länger als sechs Wochen von Symptomen geplagt wird, "hat sie länger". "Aber die ganz schweren Fälle sind rar. Es ist wichtig, dass sich die Menschen nicht unnötig ängstigen", betonte die Medizinerin.

Eine bedeutende Rolle wird der Differenzialdiagnostik zugesprochen. Einerseits seien die Symptome vielfältig und man müsse auch klären, ob diese überhaupt mit der überstandenen Viruserkrankung in Zusammenhang stehen oder etwa nur gleichzeitig aufgetreten sind oder bereits ältere Beschwerden sind, die sich verschlechtert haben. Der niedergelassene Bereich wird hierbei durch eine von Experten erarbeitete Leitlinie und ein daraus entwickeltes Webtool unterstützt, sagte Rabady.

Fehlende kurative Mittel bei postviralen Zuständen

Die schlechte Nachricht ist, dass der Medizin kein wirklich kuratives Mittel bei postviralen Zuständen zur Verfügung steht, weshalb man sich auf die Symptombehandlung beschränken muss. Dafür sei die Prävention wichtig, wie Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, unterstrich. Impfstoffe sollten in den Ordinationen vorhanden sein, um diese niederschwellig und kurzfristig den Patienten anzubieten. Mit kostenlosen Schnelltests für Influenza oder RSV ebenfalls dort, könnte man rasch antivirale Therapien beginnen, was wegen des engen wirskamen Zeitfensters wichtig wäre.

(APA/Red)

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