"Das Risikobewusstsein ist nicht so ausgeprägt, wie man es sich wünschen würde", sagte Armin Kaltenegger, Leiter Eigentumsschutz beim KFV, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
"Das Risikobewusstsein ist nicht so ausgeprägt, wie man es sich wünschen würde", sagte Armin Kaltenegger, Leiter Eigentumsschutz beim KFV, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Zwar werde das Brandrisiko durchaus gesehen, aber das Bewusstsein, Risiko zu minimieren, sei verbesserungswürdig. Die Motivation dafür entstehe oft erst nach dem ersten Brand. Laut KFV waren acht Prozent der Unternehmen bereits einmal davon betroffen, zwei Prozent sogar mehrmals. Dabei würden sich Maßnahmen zum Brandschutz im Gewerbesektor besonders lohnen, warb Kaltenegger: Obwohl der Anteil dieser Branche an Brandfällen im Vergleich zu anderen Branchen durchschnittlich nur 13 Prozent beträgt, mache die Gesamtschadenssumme 25 Prozent aus.
Die Brandschadenstatistiken der Österreichischen Brandverhütungsstellen (BV) und des Versicherungsverbands Österreich (VVO) nennen 550 Millionen Euro Schäden, die Brände in Österreich im Jahr 2022 verursacht haben. Rund ein Viertel davon betraf Gewerbe und Handwerk, also grob 137 Millionen Euro.
Die Studie des KFV zeigt allerdings, dass nur 27 Prozent der Unternehmen über einen detaillierten Notfallplan für Brandereignisse verfügen. Insbesondere kleinere Unternehmen verzichten auf solche Vorbereitungen. Ein Drittel der Unternehmen habe überhaupt keinen.
Die vier Hauptursachen für Brände im Gewerbe sind elektrische Energie, Wärmegeräte, Brandstiftung und offenes Licht und Feuer. Von den Bränden betroffen sind in erster Linie Produktions- und Lagerhallen, Maschinen und Bürogebäude. Für die Studie im Juni und Juli 2023 befragte das Gallup-Institut 703 Klein- und Mittelunternehmen (KMU) repräsentativ für Österreich sowie fünf Expertinnen und Experten.
Günter Schwabegger, Pressesprecher der Brandverhütungsstelle für Oberösterreich (BVS), warnte, dass ein Brand auch wirtschaftlich weitere Probleme nach sich ziehe. "Kunden suchen sich möglicherweise neue Lieferanten." Im internationalen Vergleich gebe es in Österreich jedenfalls eine moderate Risikolage. Als Grund dafür nannte er das Vorhandensein von rechtlichen Normen. Neben dem Brandschutzgesetz seien auch baurechtliche, arbeitnehmerrechtliche und Lagervorgaben einzuhalten. "Die Liste an Gesetzen, Verordnungen, Normen ist fast nicht enden wollend. Aus dieser Sicht werbe ich dafür, Know-how ins Unternehmen zu holen." Das könne Beratung beispielsweise durch die Wirtschaftskammer sein. "Noch besser ist es aber, wenn man einen Brandschutzbeauftragten im Unternehmen stellt", plädierte Schwabegger für interne Lösungen.
(APA/Red)