In Österreich wird Schweinefleisch am häufigsten verzehrt. Gleichzeitig nimmt der Anteil von Schweinen, die in verbesserten Tierhaltungsformen gehalten werden, kontinuierlich, wenn auch langsam, zu.
In Österreich wird Schweinefleisch am häufigsten verzehrt. Gleichzeitig nimmt der Anteil von Schweinen, die in verbesserten Tierhaltungsformen gehalten werden, kontinuierlich, wenn auch langsam, zu.
Laut der Versorgungsbilanz der Statistik Austria ist Schweinefleisch mit 33,5 Kilogramm pro Person und Jahr am beliebtesten. Verarbeitetes Schweinefleisch steht dabei besonders hoch im Kurs. Schinken ist insgesamt am beliebtesten, gefolgt von Extrawurst, Frankfurter, Knackwurst und Leberkäse. Auch Toastschinken, Speck und Salami erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Jahr 2023 wurden konkret im Lebensmitteleinzelhandel von Verbraucherinnen und Verbrauchern 11.220 Tonnen Schinken und etwa 5.000 Tonnen Toastschinken gekauft. Der allgemeine Trend im Einkaufsverhalten hin zu Convenience-Produkten zeigt sich auch bei Schweinefleisch: Beim Kauf von frischem Schweinefleisch wird weniger auf "naturbelassen" gesetzt und stattdessen mehr Hackfleisch sowie vorbereitetes und mariniertes Grillfleisch gekauft.
Laut Angaben der Landwirtschaftskammer gibt es in Österreich etwa 24.000 Schweinehalterinnen und -halter, einschließlich derjenigen, die ein bis zwei Schweine für den Hausgebrauch halten. Von diesen registrierten Halterinnen und Haltern sind etwa 5.300 Betriebe als "Schweinemäster" tätig. Etwa ein Drittel dieser Betriebe, also rund 1.700 Schweinemäster, nehmen am AMA-Gütesiegel-Programm teil. Dadurch werden jedes Jahr etwa zwei Millionen Schweine als AMA-Gütesiegel-Schweine gekennzeichnet.
Im Jahr 2023 betrug der Anteil der in Österreich gehaltenen Schweine in den Segmenten Tierwohl und Bio etwa 5 Prozent. Konkret wurden 145.000 Tiere im AMA-Gütesiegel-Programm im "Mehr Tierwohl"-Modul gehalten und 81.000 Tiere als Bio eingestuft. Insgesamt gibt es nun 226.000 Tiere in Haltungsformen mit verbesserten Tierhaltungsbedingungen, was einem Anstieg um ein Drittel im Vergleich zum Jahr 2021 entspricht. "Diese Entwicklung freut uns sehr. Wir wissen jedoch, dass noch mehr Schweinemastbetriebe in Tierwohl-Module einsteigen würden, wenn der Markt die Mehrkosten tragen würde und die Betriebe damit Absatzsicherheit hätten", sagt AMA-Marketing Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek.
Die AMA-Marketing beharrt auf dem gemeinsam mit der Branche entwickelten "Masterplan Schwein". Dieser sieht vor, dass bis 2030 jedes zweite Schwein im AMA-Gütesiegel-Programm aus Haltungsformen mit höheren Tierwohl-Kriterien stammt. Dadurch sollen den Tieren mehr Platz, eingestreute Liegeflächen und in der höchsten Stufe auch ein entsprechender Außenklimabereich zur Verfügung stehen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine enge Partnerschaft aller Beteiligten erforderlich. Alle Mitglieder der Wertschöpfungskette und insbesondere die Verbraucherinnen und Verbraucher sind aufgefordert, gemeinsam daran zu arbeiten. Ein Appell von Mutenthaler-Sipek lautet: Fleisch muss als hochwertiges Lebensmittel wieder an Wert gewinnen.
(Red)