In Österreich werden Nachrichten über Corona (58 Prozent), Prominente (37 Prozent) und Krieg (35 Prozent) besonders häufig eher oder ganz vermieden.
Das ergibt eine für die österreichische Bevölkerung repräsentative Onlineumfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent unter 1.000 Befragten. Jeder vierte Befragte möchte sich lieber nicht mit Nachrichten über die Klimakrise beschäftigen, mit Blick auf Innenpolitik ist es jeder fünfte.
Als Gründe für die Verweigerung dieser Themenbereiche wird speziell bei den Promi-News häufig angeführt, dass es schlichtweg nicht von Interesse ist (63 Prozent). Über Corona möchten viele nichts mehr hören (28 Prozent), zweifeln den Wahrheitsgehalt an (26 Prozent) oder monieren, dass es immer nur das gleiche sei (26 Prozent). Beim Thema Krieg ist für viele Verweigerer ausschlaggebend, dass dadurch negative Emotionen (32 Prozent) ausgelöst werden. 29 Prozent führen Misstrauen in den Wahrheitsgehalt an. Bei der Innenpolitikberichterstattung führen rund ein Drittel jener Befragten, die sie gänzlich oder eher vermeiden, an, dass sie kein Interesse daran haben. Ein Viertel zeigt sich davon gelangweilt und 24 Prozent haben kein Vertrauen in den Wahrheitsgehalt.
Generell meinen 82 Prozent der Umfrageteilnehmer, sich für das aktuelle Geschehen zu interessieren. 44 Prozent der Befragten können als "Nachrichtenpragmatiker" eingestuft werden, die sich über das Wesentliche informieren, aber sich Details ersparen. Unter "Nachrichtenfeinspitz" firmieren ca. 20 Prozent, während sich 16 Prozent gar als "Nachrichtenjunkie" einstufen, der stets versucht, auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. 15 Prozent sind "Nachrichtenmuffel", die sich zwar gerne informieren würden, aber nicht dazu aufraffen können. Als "Nachrichtenverweigerer" bezeichnen sich rund 6 Prozent der Befragten.
Dabei ergab die Auswertung der Umfragedaten, dass mit dem Alter die Anteilnahme am aktuellen Nachrichtengeschehen steigt. Sechs von zehn Babyboomer (Jahrgang 1946 bis 1964) informieren sich mehrmals täglich. Bei Personen aus der GenZ (1994 bis 2010) sind es nur 17 Prozent. Die Umfrage wurde Ende Juni/Anfang Juli 2023 durchgeführt. Es nahmen 14- bis 75-Jährige daran teil.