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Das Turteln beginnt: Diese 235 Vogelarten brüten in Österreich

25-02-2024, 07:00

Mit den steigenden Temperaturen beginnt auch wieder das Turteln und Balzen in Österreich. Diese Vogelarten brüten bei uns.

Wie viele Vogelarten in Österreich nisten, zeigt der neue Brutvogelatlas: der aktuellen Erhebung zufolge brüten 235 Vogelarten in Österreich (Beobachtungszeitraum 2013-2018). Mit Fotos, Texten und Karten liefert das 680-Seiten-Buch viele Informationen vom Alpenbirkenzeisig bis zur Zwergtrappe sowie Daten über ihre Verbreitung, auch im Vergleich zur letzten derartigen Inventur vor 30 Jahren.

Der "Brutvogelatlas 2013-2018"

Der "Brutvogelatlas 2013-2018", ein Projekt von BirdLife Österreich und den Bundesforsten, ist im Verlag des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien erschienen. Das Werk basiert auf mehr als zwei Mio. Datensätzen, die von 2.300 Freiwilligen im Erhebungszeitraum in ganz Österreich zusammengetragen wurden.

"Wir haben damit wieder einen aktuellen Stand darüber, welche Arten wo brüten - diese wissenschaftlich fundierten Grundlagen haben seit den 1980er Jahren gefehlt", erklärte Mitherausgeber Norbert Teufelbauer von BirdLife Österreich gegenüber der APA. "In dieser Vollständigkeit und diesem Detailreichtum war das höchste Zeit - als wichtige Grundlage für den Vogel- und Naturschutz."

218 Vogelarten brüten regelmäßig in Österreich

Von den 235 im Beobachtungszeitraum registrierten Arten brüten 218 regelmäßig in Österreich, der Rest nur unregelmäßig bzw. ausnahmsweise. 222 der festgestellten Arten sind ursprünglich heimisch, 13 gebietsfremde Arten wurden durch den Menschen eingebracht.

Im Vergleich zu den Ergebnissen des ersten derartigen Atlas (Beobachtungszeitraum 1981-1985) ist die Anzahl der einheimischen, regelmäßig brütenden Arten um elf gestiegen. "Überall dort, wo der Mensch Zeit, Energie und Geld hineinsteckt, kann der Naturschutz auch Erfolge feiern", erklärt Teufelbauer die Rückkehr etwa einiger großer Greifvögel oder stark bejagter Arten.

Als Beispiele für solche Erfolge nennt der Experte etwa Seeadler und Kaiseradler, die hierzulande verschwunden waren und in den vergangenen Jahren wieder eingewandert sind. Der Grund seien die Schutzmaßnahmen im östlichen Europa, die dazu geführt haben, dass sich die beiden Adlerarten wieder ausbreiten konnten. Neu in Österreich brüten u.a. auch Weißbart-Seeschwalbe, Zwergscharbe, Mittelmeermöwe, Seidenreiher, Zitronenstelze oder Brandgans. "Die allermeisten Arten, die in Österreich neu sind, breiten sich auch auf europäischer Ebene aus", betonte der Experte, aber auch der Klimawandel spiele sicher eine Rolle.

"Der Atlas zeigt, ob eine Art in Österreich vorkommt oder nicht."

Dieser Artenzuwachs darf allerdings nicht über die in den vergangenen Jahren registrierten, zum Teil erschreckenden Bestandsveränderungen etwa bei den Kulturlandschafts-Vogelarten hinwegtäuschen: "Der Atlas zeigt, ob eine Art in Österreich vorkommt oder nicht." Die Feldlerche beispielsweise brüte noch in Österreich, "aber wir wissen, dass sich ihr Bestand nahezu halbiert hat", so Teufelbauer.

Detaillierte Karten zeigen für jede Art die aktuelle Verbreitung sowie den Vergleich zu den 1980er Jahren mit ausgewiesenen Arealverlusten bzw. Ausbreitung. Demnach überwiegen bei den Bergvögeln und den Kulturlandvögeln Arten mit Arealverlusten. Auch die in Roten Listen als gefährdet eingestuften Arten weisen deutlich öfter Arealrückgänge auf als nicht gefährdete Arten.

Geändert hat sich auch die Höhenverbreitung bei vielen Arten: So seien Berg- und Waldvögel in den vergangenen Jahrzehnten deutlich bergwärts gewandert. Kulturlandvögel würden häufig eher nach unten rücken, weil die höheren und mittleren Lagen so intensiv genutzt werden, sagte Teufelbauer. Den Experten zufolge hängt das Höherwandern wahrscheinlich mit dem Nettozuwachs von Wald besonders in höheren Lagen, eventuell in Kombination mit klimatischen Faktoren zusammen. Bei den Brutvögeln der Kulturlandschaft seien Klimaeinflüsse dagegen unwahrscheinlich, Veränderungen seien bei ihnen vor allem auf Lebensraumveränderungen bzw. -verluste zurückzuführen.

(APA/Red)

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