Es handle sich um Phänomene, die beschäftigen würden und um Dauerbrenner, sagte Behördenleiterin Barbara Haider in einem Pressegespräch.
Es handle sich um Phänomene, die beschäftigen würden und um Dauerbrenner, sagte Behördenleiterin Barbara Haider in einem Pressegespräch.
K.o.-Tropfen würden von Tätern zumeist in unbeobachteten Momenten in Gläser gemischt. In höheren Dosen würden sie eine Art "Filmriss" bewirken, zudem seien die Substanzen nur "eine überschaubare Zeit" im Blut oder Urin nachweisbar, erinnerte Haider. Letzteres stelle die Ermittlungsbehörden vor große Herausforderungen. Im Sinne einer erfolgreichen Beweisführung wäre es daher bei einem entsprechenden Verdacht unbedingt erforderlich, so rasch wie möglich Anzeige zu erstatten, sodass eine rechtzeitige Sicherung und Auswertung von Blut- und Urinproben und eine körperliche Untersuchung des Opfers auf Missbrauchs- und Gewaltspuren angeordnet werden könne.
Noch wichtiger erscheine jedoch Prävention, sagte Haider weiter. So sollten bei Veranstaltungen oder in Lokalen offene Getränke nie unbeaufsichtigt bleiben. "Aufeinander aufpassen" sollte man in Gruppen. Bei Verdacht der Verabreichung von K.o.-Tropfen sollten so schnell wie möglich die Polizei oder Rettung verständigt werden, riet die Staatsanwältin.
Das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen gelte es auch bei den Betrugsmaschen "Enkel-" und "Polizeitrick" sowie "Hallo Mama"-, "Hallo Papa"- und "FinanzOnline-Trick". Diesbezüglich Anzeigen hätten im vergangenen Jahr weiter zugenommen, sagte Haider. Den Betrugsformen sei gemein, dass mit Sorgen und Ängsten von Menschen Geld gemacht werde. Es "funktioniert noch immer".
Die Betrugsmaschen hätten auch dazu geführt, dass die Anzahl der Verfahren gegen unbekannte Täter im Bereich der Zuständigkeit der Landesgerichte im vergangenen Jahr um 21 Prozent angestiegen seien, erläuterte Erster Staatsanwalt Erich Habitzl. Insgesamt seien 2023 bei der Anklagebehörde in Wiener Neustadt deutlich mehr Fälle als im Jahr zuvor registriert worden. In der Zuständigkeit des Landesgerichts seien es 4.100 Verfahren (2022: 3.537) gewesen, sagte Staatsanwältin Silke Pernsteiner. Bei den Bezirksgerichten habe es ebenfalls einen signifikanten Anstieg von 13.070 auf 14.148 gegeben.
(APA/Red)