Die ÖVP hätte gerne eine Bezahlkarte für Asylwerber, mit der nur Sachleistungen finanziert werden können. Damit soll verhindert werden, dass Flüchtlinge öffentliche Gelder in ihre Herkunftsländer überweisen.
Die ÖVP hätte gerne eine Bezahlkarte für Asylwerber, mit der nur Sachleistungen finanziert werden können. Damit soll verhindert werden, dass Flüchtlinge öffentliche Gelder in ihre Herkunftsländer überweisen.
Freilich: schaut man auf die Zuwendungen, die Asylwerber in der Grundversorgung beziehen, bleibt sehr wenig Potenzial, Geld zur Seite zu legen. Die Regeln in den Bundesländern sind dabei allerdings nicht überall gleich.
Unterschieden wird überall zwischen Personen, die organisiert untergebracht sind und jenen, die privat wohnen. Letztere Gruppe ist unter Asylwerbern allerdings gering. Vor allem Vertriebene aus der Ukraine, die ebenfalls in die Grundversorgung fallen, haben privat Unterkunft gefunden. Zwei Beispiele: In Tirol leben 66 Prozent der Grundversorgten gesamt in organisierten Quartieren, in Vorarlberg sogar 79 Prozent.
Bei den selbst organisiert Untergebrachten gibt es so gut wie überall die selben Wertgrenzen. Einzelpersonen erhalten für die Miete monatlich 165 Euro, Familien 330 Euro. Für Verpflegung gibt es 260 Euro, bzw. 145 Euro für Minderjährige. Dazu kommt bundesweit für alle Flüchtlingsgruppen eine Bekleidungshilfe von 150 Euro im Jahr. Das heißt, ein Erwachsener, der ohne Familie privat organisiert wohnt, hat gerade einmal rund 440 Euro im Monat zur Verfügung.
Das häufigste Modell ist jenes, wo Flüchtlinge zwar in organisierten Quartieren untergebracht sind, sich dort aber selbst versorgen. Diese Gruppe bekommt für die Unterkunft kein Geld, weil die Summe an die Quartiergeber direkt übermittelt wird. Für die Verköstigung fließen beispielsweise in Niederösterreich sieben Euro pro Tag an den Asylwerber, macht im Monat rund 210 Euro, in Kärnten sind es 215. Dazu kommen das Bekleidungsgeld und 200 Euro im Jahr für Schulbedarf.
Die meisten Bundesländer übermitteln den Grundversorgten auch ein Taschengeld. Das sind etwa 40 Euro im Monat. In Wien kommen noch zehn Euro Freizeitgeld hinzu, ebenso in Salzburg. Kein Taschengeld schüttet Oberösterreich aus.
Die Art der Auszahlung der Gelder ist nicht überall gleich geregelt. Eine Karte gibt es nur in Tirol. Das Geld wird dabei auf sogenannte ELEG-Konten überwiesen. Flüchtlinge bzw. Asylwerber können mit der Karte nur Bargeld abheben, Überweisungen ins Ausland sind nicht möglich. Begründet wird dies etwa damit, dass so Warteschlangen bei der Auszahlung vermieden werden.
Andere Bundesländer setzen auf Überweisungen auf ein Konto, so weit vorhanden. Dazu gehören Wien und das Burgenland. In Oberösterreich wird entweder bar ausbezahlt oder überwiesen. In der Steiermark zahlt die Regionalbetreuung der Caritas aus. Auch in Salzburg gibt es Bares.
(APA/Red)