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Brucha-Insolvenz: 500 Mitarbeiter betroffen

31-01-2024, 10:20

Am Mittwoch wurde beim Landesgericht St. Pölten der Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung für die Firma Brucha Gesellschaft m.b.H. aus Michelhausen/NÖ gestellt. Dies geht aus den Informationen von Creditreform, KSV187 und AKV hervor.

Die Insolvenz des Herstellers von Dämmstoffen betrifft insgesamt 504 Mitarbeiter. Zudem sind etwa 700 Gläubiger von der Insolvenz von Brucha betroffen.

Dämmstoffproduzent Brucha aus Niederösterreich ist insolvent

Laut Creditreform beträgt das verfügbare Vermögen im Falle einer Liquidation 34,4 Mio. Euro, während die Verbindlichkeiten 75 Mio. Euro betragen. Der KSV gibt an, dass das Unternehmen das frei verfügbare Vermögen im Rahmen eines theoretischen Zerschlagungsszenarios auf 17,4 Mio. Euro und basierend auf den Buchwerten zum 31. Dezember 2023 auf 18,9 Mio. Euro bewertet. Die Passiva wurden auf 74,2 Mio. Euro geschätzt. Gemäß dem vorgelegten Vermögensstatus gibt der AKV Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 59 Mio. Euro an, von denen laut Eigenangaben rund 20,6 Mio. fällig sind.

Brucha ist ein Hersteller von Dämmstoffen für Industrie- und Gewerbebauten, der seit 75 Jahren tätig ist. Das Unternehmen ist in drei Geschäftsbereichen tätig, nämlich der Produktion und dem Verkauf von Dämmpaneelen, modularen Kühl- und Gefrierzellen sowie von PS-Dämmplatten. Laut Creditreform hat Brucha weltweit Niederlassungen, während der Vertrieb von Österreich und Deutschland aus erfolgt. Dies geht aus Informationen des AKV hervor.

Mehrere Faktoren für Insolvenz von Dämmstoffproduzent Brucha verantwortlich

Die Insolvenz resultiere aus mehreren Faktoren, berichtete Creditreform, und verwies auf fehlerhafte Investitionsentscheidungen, insbesondere aufgrund unrealistischer Markteinschätzungen und mangelnder Rentabilitätsberechnungen, das Festhalten an unrentablen Geschäftsbereichen und Niederlassungen trotz anhaltender Verluste; sowie auf eine unzureichende finanzielle Planung und Überwachung. Das habe zu einer Verschärfung der Liquiditätsprobleme, letztlich zur Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung geführt. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent ihrer Forderungen geboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme.

Insolvenzursachen laut Eigenangaben des Unternehmens sind dem KSV zufolge u.a. Fehlinvestitionen in maschinelle Ausstattung, hohe Quersubventionen in Vertriebsunternehmen in den USA, in Singapur und in der Schweiz, Kalkulationsfehler bei Großprojekten sowie Millionenaufwand durch Reklamationen und Reparaturschäden. Gespräche mit Banken und potenziellen Investoren seien ohne Ergebnis geblieben.

Das Abgleiten in die Insolvenz werde auf die schlechte Marktlage und mangelnde Vertriebsstruktur in der Schweiz zurückgeführt, die in weiterer Folge auch geschlossen worden sei, schrieb der AKV. Darüber hinaus sei es auch bei der Niederlassung in den USA zu Umsatzausfällen gekommen, ebenso in Singapur aufgrund von Corona-bedingten Einreisebeschränkungen. Weiters werde der Insolvenzverfall auf Reklamations- und Reparaturschäden, erhöhte Energiekosten sowie auf den Anstieg bei den Rohstoffpreisen zurückgeführt.

(APA/Red)

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