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Ärzte fordern Maßnahmen gegen Medikamentenengpass in Europa

28-01-2024, 07:00

Die Ärzteschaft in Österreich und Deutschland fordert Maßnahmen zur Bewältigung von Engpässen bei der Arzneimittellieferung in Europa.

Nach gemeinsamen Beratungen der deutschen Bundesärztekammer und der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) betont die stellvertretende Präsidentin der deutschen Ärztevertretung, Ellen Lundhausen, am Samstag, dass Krankenkassen und Hersteller "neben den Preisen auch Aspekte wie die Sicherung der Lieferfähigkeit stärker in den Blick nehmen" müssten.

Ärzte fordern von Politik Produktion von Medikamenten in Europa

"Dazu gehört die Frage nach einer ausreichenden Zahl von Produktionsstandorten in Europa. Fast 70 Prozent der Produktionsstätten von Wirkstoffen, die für den Markt in Deutschland und anderen europäischen Ländern bestimmt sind, liegen in Asien. Das bedroht die Versorgungssicherheit hierzulande, da uns bei Qualitätsmängeln oder Lieferproblemen ausreichend Ausweichmöglichkeiten fehlen", so Lundhausen in einer Aussendung. "Europa sollte in der Lage sein, einen größeren Teil seines Bedarfs selbst zu decken. Die Rahmenbedingungen für eine Diversifizierung von Lieferketten, für die Produktion in Europa und für eine ausreichende Vorratshaltung müssen nachhaltig verbessert werden."

ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer forderte die Politik zum Handeln auf, denn die Verantwortung für die Medikamentenversorgung liege "eindeutig" bei ihr. "Dazu gehört die Bereitschaft zu Investitionen in die europäische Produktion von versorgungsrelevanten Arzneimitteln. Europa muss bei der Medikamentenversorgung endlich autonom und unabhängig von anderen Märkten werden."

(APA/Red)

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