Der Ringschluss um Wiener Neustadt soll bis Juni 2027 durch den Bau der Ostumfahrung abgeschlossen sein. Laut Land Niederösterreich ist der Baubeginn für den Herbst 2024 geplant. Es gibt jedoch Widerstand gegen das Projekt. Am Samstag wollen sich Biodiversitäts-, Klima- und Verkehrsexperten in der Wiener Neustädter Nachbargemeinde Lichtenwörth äußern.
Laut Angaben des Landes wird der Bau des Straßenrings in Wiener Neustadt dazu führen, dass der Stadtverkehr in den Projektgemeinden entlastet wird. Zudem soll die Erreichbarkeit des neuen Landesklinikums verbessert und der Ausbau der umweltfreundlichen Mobilität in der Innenstadt von Wiener Neustadt ermöglicht werden. Dabei sollen die modernsten Natur- und Umweltschutzstandards beachtet werden. In Lichtenwörth wird erwartet, dass durch die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt ein Rückgang des Verkehrsaufkommens um bis zu 40 Prozent erreicht wird.
"Der Ringschluss ist eine der meistgeprüften Infrastrukturmaßnahmen in Niederösterreich und hat in allen Instanzen einen positiven Bescheid erhalten. Die Umweltverträglichkeit ist klar festgestellt worden", betonte Verkehrslandesrat Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) am Freitag in einer Aussendung. Durch die direkte Anbindung an das neue Landesklinikum bringe das Projekt "eine massive Verbesserung und Verkürzung der Fahrzeiten für die Einsatzkräfte".
Hingewiesen wurde am Freitag auch darauf, dass mittlerweile mehr als 95 Prozent der benötigten Flächen gesichert seien. Für acht Eigentümer seien Grundsicherungsverfahren eingeleitet worden, unter ihnen befinde sich nur ein aktiver Landwirt. Es gehe um durchschnittlich knapp 700 Quadratmeter.
"Für die Stadt Wiener Neustadt ist es eine sehr erfreuliche Nachricht, dass der Ringschluss nun kurz vor der Realisierung steht", reagierte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP). Wichtig sei darüber hinaus, dass es "zwischen Lichtenwörth und Wiener Neustadt neue Radwegeverbindungen geben wird und das gesamte Projekt gemäß der modernsten und höchsten Umweltschutzmaßnahmen errichtet wird". Der Ringschluss werde "auch eine massive Steigerung der Lebensqualität" bringen. "Absolutes Highlight" in Wiener Neustadt werde der geplante "Boulevard Grazer Straße" sein.
Die Marktgemeinde Lichtenwörth habe stets betont, dass mit der Realisierung der Ostumfahrung "essenzielle Schutz- und Begleitmaßnahmen" wie eine bepflanzte Lärmschutzwand und ein neues Begleitwegenetz für einen sicheren Radverkehr von und nach Wiener Neustadt sowie zur Bewirtschaftung der Felder durch die Bauern gesetzt werden müssten, erinnerte Bürgermeister Manuel Zusag (Wir alle sind Lichtenwörth/WIR).