Dem 25-jährigen Mann wird vorgeworfen, im vergangenen Oktober auf einer Baustelle in Neusiedl am See versucht zu haben, einen Arbeitskollegen mit einem Stanleymesser zu töten.

Bauarbeiter wegen paranoider Schizophrenie nicht zurechnungsfähig

Laut einem Gutachten war der Mann zum Zeitpunkt der Tat aufgrund einer paranoiden Schizophrenie nicht in der Lage, seine Handlungen zu kontrollieren. Die Entscheidung ist rechtskräftig. Das Geschworenengericht hat die Einweisung unbedingt angeordnet. Eine bedingte Nachsicht ist nicht möglich, da Richterin Karin Lückl erklärte, dass die Gefahr besteht, dass der Syrer in Zukunft weitere ähnliche Straftaten begehen könnte. Sowohl der Betroffene als auch die Staatsanwaltschaft haben die Entscheidung akzeptiert.

Arbeitskollege überlebte Attacke nur mit Glück

Der Bauarbeiter, der bei dem Vorfall eine zwölf Zentimeter lange Schnittwunde am Hals erlitt, war erst am selben Tag dem 35-jährigen Kollegen vorgestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Während der Kollege telefonierte, attackierte der Täter ihn plötzlich und schnitt ihm in den Hals. Bei der Polizei gab der Täter an, er habe sich verfolgt gefühlt und gedacht, dass der Kollege mit den Verfolgern zusammenarbeite. Die Staatsanwältin betonte, dass es eigentlich nur dem Glück zu verdanken sei, dass das Opfer überlebt habe. Ein Sachverständiger erklärte, dass die Halsschlagader nur knapp verfehlt wurde.

Vor Gericht erklärte der syrische Angeklagte, er habe Stimmen vernommen, die ihm aufgetragen hätten, den 35-jährigen Mann mit einem Messer anzugreifen. Er betonte, dass er in diesem Moment nicht bei klarem Verstand gewesen sei. Im Nachhinein bereue er seine Tat und empfindet ein Gefühl des Fehlverhaltens. Im Prozess wurde auch ein weiterer Vorfall in Wien behandelt, bei dem der Beschuldigte angeblich einen Musiker mit zwei zerbrochenen Glasflaschen angegriffen haben soll. Die Geschworenen waren jedoch nicht davon überzeugt und sprachen den 25-Jährigen frei.

(APA/Red)