Die Österreichische Energieagentur wurde von Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) beauftragt, die Preisentwicklung am Markt für Photovoltaik (PV)-Anlagen zu überwachen.
Diese Maßnahme zielt darauf ab, sicherzustellen, dass Steuersenkungen, die seit dem 1. Januar 2023 gelten und die Umsatzsteuer von 20 Prozent auf kleine PV-Anlagen bis 35 Kilowattpeak abschaffen, an die Kunden weitergegeben werden. Gewessler betonte bei einer Pressekonferenz die positive Entwicklung der umgestellten Förderung und die Wichtigkeit der Marktbeobachtung, um Preissenkungen für die Konsumenten zu garantieren.
Die Überwachung umfasst das Einholen von Angeboten und die telefonische Befragung von Anlagenerrichtern. Durch Vergleiche mit einem Referenzwert sollen ungerechtfertigte Preisunterschiede aufgedeckt werden, mit halbjährlicher Veröffentlichung der Ergebnisse. Bei Verdacht auf Nichtweitergabe von Steuersenkungen kann die Bundeswettbewerbsbehörde Ermittlungen einleiten.
Kurt Leeb vom Bundesverband Photovoltaik Austria beschrieb die Steuerbefreiung als Meilenstein und hob die Einfachheit und den finanziellen Nutzen für die Kunden hervor. Er betonte die Vorteile von PV-Anlagen und die günstigen Bedingungen für deren Errichtung.
Ministerin Gewessler wies auf den Schutz vor negativen Einspeisetarifen durch die Gesetzesnovelle hin und betonte die Effizienz der Selbstnutzung des Stroms oder die Teilnahme in einer Energiegemeinschaft. Laut Leeb liegt die Amortisationszeit für kleine PV-Anlagen mittlerweile bei unter zehn Jahren.
Das Interesse an privaten PV-Anlagen war laut Klimaministerium im Jahr 2023 so hoch wie nie, mit über zwei Gigawatt neuer Leistung im Vorjahr. Das alte Fördersystem war durch die hohe Nachfrage regelmäßig an seine Grenzen gestoßen. Die Branche hatte sich wiederholt für eine Aussetzung der Mehrwertsteuer eingesetzt.