Ab Februar wird das Nationale Referenzzentrum für postvirale Erkrankungen, das vom Gesundheitsministerium im letzten Jahr angekündigt wurde, durch eine europaweite Ausschreibung vergeben.
Die Einrichtung werde als "Wissenshub" fungieren, Forschung betreiben und Gesundheitspersonal bei komplizierten Fällen beraten. "Im Sommer wird feststehen, wer das Zentrum betreibt", teilte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) nach einem Gespräch mit Betroffenen am Mittwoch auf der Plattform X mit.
"Wir verbessern die Behandlung von postviralen Erkrankungen", verwies der Ressortchef auf und ME/CFS als schwere Form davon. Bis zum Sommer werde ein Aktionsplan erarbeitet. "Wir werden auch Betroffene in diesen Prozess einbinden, um gute Lösungen zu erhalten, die sich in der Praxis bewähren", versicherte Rauch. Die Behandlung von postviralen Erkrankungen erfordere eine differenzierte und mehrstufige Diagnostik und Behandlung durch Hausärzte als erste Anlaufstelle, Fachärzte und spezialisierte Einrichtungen.
Volksanwalt Bernhard Achitz hatte erst am Wochenende einen Ausbau der Long-Covid-Ambulanzen gefordert. In ganz Österreich gelte es, "eine Versorgungsstruktur für Long Covid und ME/CFS zu schaffen". Es brauche "Ausbau statt Rückbau". Das Referenzzentrum für postvirale Erkrankungen sei langfristig sicher sinnvoll in Hinblick auf die Erforschung und Entwicklung funktionierender Therapien, "aber kurzfristig brauchen die betroffenen Menschen ein enges Netz an kompetenten, spezialisierten Ambulanzen", betonte Achitz.