Der Verein "Zukunft Essen" hat in einer Aussendung kritisiert, dass es bei der Verpflegung an Schulen noch Luft nach oben gibt.
Oft fehlten die Räumlichkeiten oder ein leistbares Angebot, gerade Kindern aus armutsgefährdeten Familien bleibe der Zugang zum Mittagstisch oftmals verwehrt. Er fordert bis 2030 eine kostenlose warme Mahlzeit an allen Schulen, wie das auch im Aktionsplan gegen Kinderarmut vorgesehen sei, außerdem mehr gesundes- und Bio-Angebot.
Aktuell würden nur zwei Drittel der Schulen der Sekundarstufe (v.a. Mittelschule, AHS, BMHS) ein warmes Mittagessen anbieten, hieß es mit Berufung auf eine Erhebung des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN unter 300 Standorten. "Bundesweit haben damit über 140.000 Kinder ab 10 Jahren keine Möglichkeit, in der Schule eine warme Mahlzeit zu essen", so Manuel Schätzer, Ernährungswissenschafter bei SIPCAN und Mitgründer des Vereins "Zukunft Essen", der sich für bundesweit gute, nachhaltige Schulverpflegung einsetzt.
Nachdem die Bundesregierung den Anteil der Schülerinnen und Schüler in Nachmittagsbetreuung bzw. ganztägigen Schulformen weiter steigern will, sei der Handlungsbedarf bei adäquater Mittagsverpflegung "enorm". In der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen gibt es freilich nur vergleichsweise wenige ganztägige Schulformen, bei den Schulformen für Sechs- bis 14-Jährigen wird gerade einmal ein Drittel ganztägig geführt.
Gleichzeitig ist der Andrang auf den Mittagstisch an Schulen bei den Schülern ab zehn überschaubar: Nicht einmal jeder Dritte nutzt laut der Untersuchung das Angebot. "Zukunft Essen"-Obfrau Anna Strobach führt das darauf zurück, dass viele Familien den Essensbeitrag nicht stemmen könnten. "Wenn man will, dass alle Familien Zugang zu ganztägiger Betreuung haben, braucht es die gratis Ganztagsschule in ganz Österreich - kostenloses Mittagessen inklusive", forderte sie. Außerdem brauche es adäquate Speiseräume als Alternative zum Essen im Keller, Turnsaal oder am Gang. Andernfalls sei es kein Wunder, wenn ältere Schülerinnen und Schüler lieber umliegende Verpflegungsmöglichkeiten nutzen.
Aufholbedarf gibt es laut der Erhebung auch noch bei der Qualität des Angebots: Nur eine von drei Schulen konnte bestätigen, dass das angebotene Mittagessen als gesundheitsförderlich eingestuft ist. Demnach werde die Mehrzahl der Kinder von Anbietern verköstigt, deren Speisepläne nicht extern kontrolliert werden.