Im Dezember war die Inflation in Österreich fast doppelt so hoch wie in der Eurozone.
Laut Eurostat, dem Statistikamt in Luxemburg, stiegen die Verbraucherpreise in der Währungsunion im Dezember um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Österreich hingegen betrug die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) 5,7 Prozent. Darüber hinaus lag die Teuerungsrate in Österreich Ende 2023 um 1,9 Prozentpunkte über der Deutschlands.
Preissteigerung im Jahresabstand in Prozent, Basis: Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Ö
sterreich und Eurozone seit Juli 2023
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Im Jahr 2023 ist die Inflation in ganz Europa im Vergleich zum Herbst 2022 tendenziell abgeschwächt, mit Ausnahme des Dezembers, als sie in der Eurozone mit 10,7 Prozent ein Rekordhoch erreichte. Dieser Rückgang ist auf die vorherige starke Preissteigerung bei Rohstoffen und Energie zurückzuführen, die mittlerweile jedoch wieder gesunken sind.
Die Preisentwicklung hat sich somit erneut vom Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2, Prozent für den Euroraum an. Seit etwa anderthalb Jahren versucht die EZB, dem steigenden Preisdruck mit einer starken Erhöhung der Zinsen entgegenzuwirken. Aufgrund der rückläufigen Inflation werden in diesem Jahr Zinssenkungen erwartet.
Die Kernteuerung, die schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel ausklammert, ging unterdessen zurück. Sie sank von 3,6 auf 3,4 Prozent. Die Kernteuerung bildet nach Meinung vieler Ökonomen die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend daher besser dar als die Gesamtrate. Lebens- und Genussmittel waren in der Währungsunion im Dezember um 6,1 Prozent teurer als vor einem Jahr. Im November hatte der Anstieg 6,9 Prozent betragen. Der Rückgang der Energiepreise verlangsamte sich von 11,5 auf 6,7 Prozent. Industriegüter waren um 2,5 Prozent teurer, Dienstleistungen verteuerten sich um 4,0 Prozent.