Vor allem im Sommer ist vor geplanten Operationen eine spezielle Körperhygiene besonders wichtig. Denn in Österreich sterben jährlich rund 5.000 Patienten an den Folgen von Krankenhausinfektionen.
Die häufigsten davon sind postoperative Wundinfektionen, wobei das Risiko pro Grad Celsius Außentemperatur um ein Prozent steigt, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. "Bis zu 50 Prozent wären durch optimale Hygienemaßnahmen zu verhindern", erklärte die Gesellschaft für Krankenhaushygiene (ÖGKH).
Durch die wurden zahlreiche Operationen verschoben und sollen nun in den Sommermonaten nachgeholt werden. Studien aus der Orthopädie und Plastischen Chirurgie zeigen, dass in Österreich im Zeitraum Juni, Juli und August signifikant mehr postoperative Wundinfektionen auftreten. An heißen Sommertagen ist das Risiko statistisch gesehen um circa 30 Prozent höher als in der kühleren Jahreszeit.
"Studien haben gezeigt, dass bei den postoperativen
Wundinfektionen die Erreger meistens von der Hautflora der Patienten
selbst stammen", sagte Albert Tuchmann, Generalsekretär der
Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie. "Auf jedem
Quadratzentimeter Haut sind bis zu zehn Millionen Bakterien angesiedelt.
Diese nehmen prinzipiell wichtige Schutzfunktionen wahr. Bei einer Operation
können sie aber in das Wundgebiet eindringen und möglicherweise
Infektionen und damit verbunden Folgeoperationen, Schmerzen,
Behinderungen oder Arbeitsunfähigkeit auslösen und schlimmstenfalls bis
hin zum Tod führen", berichtete der Mediziner.
Die sogenannte
Patientendekontamination startet zu Hause, betonte Christoph Klaus,
Genetiker und Infektionspräventionsexperte in der Aussendung der Schülke
& Mayr GmbH, einem Desinfektionsmittelhersteller. "Die Anwendung
sollte mit Produkten auf Octenidin-Basis bis zu fünf Tage vor der geplanten Operation
zu Hause beginnen", empfahl Klaus. Dafür solle mit den Produkten ein
Mal täglich geduscht und zwei bis drei Mal täglich ein Nasengel in den
Nasenvorhöfen verteilt werden.