In der StVO-Novelle gehe es explizit um Verbesserungen für Radfahrer und Fußgänger, eine Senkung der Tempolimits für Autofahrer sei nicht vorgesehen.
"Allgemeine Geschwindigkeitsreduktionen" seien "nicht Bestandteil des gemeinsamen Regierungsprogramms von Volkspartei und Grünen", sagte ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger zum Tiroler Vorschlag für eine Senkung der Tempolimits. Das Burgenland ist für die Beibehaltung der bisherigen Geschwindigkeitsbeschränkungen, hieß es aus dem Büro von Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) zur APA.
Debatte um Senkung der Tempolimits bei der StVO-Novelle
Tempo 30 in
Ortschaften sei anlassbezogen zu prüfen, wurde in Eisenstadt auf die
Gesamtverkehrsstrategie verwiesen, wonach Ortskerne durch
Verkehrsberuhigung lebendiger und lebenswerter gemacht und das Radfahren
und zu Fuß gehen forciert werden sollen. Der generelle Mehraufwand in
der Verwaltung für die Straßenerhalter, genauso wie mögliche Umbaukosten
an Infrastrukturanlagen, treffe auch das Burgenland, hieß es weiters.
Tempo 30 in Ortschaften sei anlassbezogen zu prüfen
Salzburgs
Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) hat keinen Vorschlag auf
niedrigere Tempolimits eingebracht. Er setzt auf alternative Antriebe
bei Kraftfahrzeugen, auf Eigenverantwortung und den Ausbau der
öffentlichen Verkehrsmittel, um das Klima besser zu schützen. Der Ausbau
der Radinfrastruktur sei notwendig für die Verkehrssicherheit der
Radfahrer, auch wenn das (Mehr-)Kosten verursacht.
OÖ Verkehrslandesrat lehnt Temporeduktion strikt ab
Der
oberösterreichische Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) lehnt
eine Temporeduktion strikt ab. "Die aktuell gültigen Tempolimits
bedeuten nicht, dass auf der Autobahn 130 km/h gefahren werden muss,
sondern die Freiheit besteht, mit bis zu 130 km/h unterwegs zu sein",
meinte er gegenüber der APA. Was zusätzliche Kosten für die
Radinfrastruktur angeht, so könne "eine ziffermäßige Abschätzung der
Aufwendungen aktuell noch nicht evaluiert werden, jedenfalls ist nicht
von einem geringen Aufwand auszugehen". Etwaige Mehrkosten solle
jedenfalls der Bund tragen.
Steirischer Verkehrslandesrat rechnet mit Mehrkosten
Der steirische Verkehrslandesrat Anton
Lang (SPÖ) geht davon aus, dass es durch die geplanten Änderungen zu
Mehrkosten kommen wird. Diese könnten derzeit vom Land Steiermark aber
nicht abgeschätzt werden, weshalb die Konkretisierung des Entwurfes der
Novelle abzuwarten sei. Eine Reduzierung der Tempolimits auf 30, 80 bzw.
100 km/h stehe für ihn in der Steiermark "nicht zur Diskussion".
Kärntner Verkehrsreferent hält nichts von Tiroler Vorschlägen zu Tempolimit
Der
Kärntner Verkehrsreferent, Sebastian Schuschnig (ÖVP), hielt am
Donnerstag auf APA-Anfrage nicht viel von den Tiroler Vorschlägen zum
Tempolimit: "Die Tempolimits sollten bleiben, wie sie sind. Die
Forderung nach einer generellen Reduktion ist überzogen und
realitätsfremd." Was die Radinfrastruktur angeht, würden Mehrkosten,
drohen "die noch nicht abschätzbar sind". Hier sei das
Verkehrsministerium gefordert, "den Ländern und Gemeinden mehr Mittel
für den Ausbau der Radinfrastruktur und den öffentlichen Verkehr
bereitstellen, damit sich der Ausbau der Infrastruktur nicht verzögert."
StVO-Novelle begünstige vor allem Radfahrer und Fußgänger
Prinzipiell
gäbe es viele Vorschläge, die Schuschnig in der Novelle begrüße, um
Radfahrer und Fußgänger im Verkehr zu stärken. "Aber manche
vorgeschlagenen Regelungen sind nicht ungefährlich, zum Teil auch
praxisfern. Das Verkehrsministerium muss nochmals nachbessern, damit es
zu keinen zusätzlichen gefährlichen Situationen zwischen den
Verkehrsteilnehmern kommt. Das hat Kärnten auch in einer umfassenden
Stellungnahme klargestellt."