Seltener Zwist in der burgenländischen Landesregierung: SPÖ-Geschäftsführer Christian Dax kritisiert den freiheitlichen Landesparteichef Johann Tschürtz scharf. Anlass ist ein Facebook-Posting des FPÖ-Politikers, das Dax in der "Tiroler Tageszeitung" "sehr geschmacklos, dekadent und eines Landeshauptmannstellvertreters nicht würdig" nennt.
Tschürtz hatte ein Bild gepostet, auf dem Frauen mit Schleier, Männer und Kinder an einem Strand zu sehen sind - darüber steht: "Geht nicht so weit ins Wasser Kinder, sonst holen euch die Europäer." Dax meint dazu, das sei nicht der Stil in der Landesregierung: "So etwas darf nicht mehr passieren. Das könnte ein schlechtes Licht auf die gesamte Regierung werfen." Beim Thema Flüchtlinge und Asyl seien "Zynismus und Polemik nicht angebracht". Freilich geht der Landesgeschäftsführer davon aus, dass es sich um ein Malheur und einen Einzelfall handle. Schließlich habe Tschürtz das Posting gelöscht. Wenn dies aber der neue Stil der FPÖ wäre, "dann müssten wir auf jeden Fall über die Zusammenarbeit reden".
Schon zu Mittag hatte die Sozialistische Jugend Burgenland das Posting kritisiert: "Die Situation Geflüchteter, die sich bei ihrer Überquerung in Lebensgefahr begeben, ins Lächerliche zu ziehen, ist geschmacklos und unverantwortlich", hieß es in einer Aussendung.