Die Süddeutsche Zeitung hat den deutschen Innenminister Horst Seehofer gar als „Psycho“ bezeichnet. Die Bild fragte „wie ‚psycho‘ ist Seehofer“. Und die heimische Regierungsspitze will den streitbaren Bayer heute charmant wienerisch ausrutschen lassen:
Heute kommt der große innerdeutsche Gegenspieler von Angela Merkel jedenfalls nach Wien, um die türkis-blaue Regierung von seinen „Transitzonen“ an der bayerisch-österreichischen Grenze zu überzeugen. Wie berichtet, wollen Seehofer und Merkel nun damit beginnen, Flüchtlinge, die über andere EU-Staaten Deutschland erreicht haben, nach Österreich zurückzuweisen. Dafür müsste der deutsche Innenminister aber ein Verwaltungsabkommen mit Österreich abschließen. Und genau das lehnt Kanzler Sebastian Kurz ab:
Heute gegen 13 Uhr soll Seehofer im Kanzleramt in Wien auf Kurz, FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und FP-Innenminister Herbert Kickl treffen.
Dafür will Kurz Seehofer Kooperationen beim EU-Außengrenzschutz anbieten. Und so den Merkel-Plan stoppen. Isabelle Daniel
Die geplanten „Transitzonen“ an der bayerisch-österreichischen Grenze sollen ähnlich sein wie jene am Frankfurter Flughafen:
Die Bundespolizei soll diese Zonen bewachen – sie sollen als staatenloses Gebiet gelten –, um „Ausbrüche“ zu verhindern.
Aber: Die deutsche Regierung sagt, dass diese Zentren nur kommen können, wenn Österreich ein Abkommen mit Berlin abschließt. Und genau das lehnt die heimische Regierung strikt ab.
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zur deutschen Ansage, uns Flüchtlinge zurückzuschicken.
Wilfried Haslauer: Noch ist die Lage nicht dramatisch, weil ja in der Einigung zwischen CDU und CSU klar festgelegt ist, dass das Einvernehmen mit Österreich herzustellen ist.
ÖSTERREICH: Aber wenn Seehofer wirklich Flüchtlinge en gros zurückschicken wird?
Haslauer: Wir dürfen nicht zum Warteraum für Migranten nach Deutschland werden. Dann muss es Gegenmaßnahmen geben.
ÖSTERREICH: Und was? Sollen wir unsererseits Transitplattformen einrichten?
Haslauer: Das können Transitplattformen sein – oder auch andere Maßnahmen. Die Regierung hat bereits Unterstützung zugesichert.(gü)