NÖ. Auch wenn Alois Schwarz am morgigen Sonntag mit allen Ehren und im Beisein der politischen Elite in sein Amt als neuer Bischof von St. Pölten eingeführt wird – unter einem guten Stern scheint die Übernahme des Bistums nicht zu stehen. Nach einem medialen Gewitter gegen den Oberhirten, der zuletzt die Diözese Klagenfurt-Gurk leitete, melden sich jetzt die Betroffenen kirchlicher Gewalt zu Wort. Vom „Vertuschungsbischof“ ist die Rede, der einst einen Diakon gedeckt haben soll, der im Verdacht stand, einen Buben sexuell missbraucht zu haben. Der sich schützend vor einen Pfarrer gestellt haben soll, dem eine Vorliebe für Kinderpornografie nachgesagt wurde.
„Ausgerechnet der schwer belastete Bischof wird jetzt auch noch Chef der Stiftung Opferschutz“, empört sich Sepp Rothwangl, der Obmann der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt.
Alois Schwarz, dem auch ein besonderes Nahverhältnis zu zwei Frauen, ein Hang zu Wallfahrten mit Kreuzfahrtschiff und zu Luxushotels nachgesagt wurde, war in Klagenfurt kaum noch haltbar, nachdem bekannt wurde, dass er einen Ex-Geheimdienstchef engagiert hatte, um „Schwachstellen in der Diözese aufzufinden“. Gegner warfen ihm dagegen die Bespitzelung der eigenen Leute vor.