Noch rätseln die Experten, wie es Dienstagfrüh kurz nach 7 Uhr zu dem dramatischen Unglück der Mariazellerbahn in Völlerndorf bei St. Pölten mit 34 Verletzten kommen konnte. Tatsache ist: In der leichten Kurve vor der Pielachbrücke hätte die Garnitur „Zur Himmelstreppe“ maximal mit 35 km/h fahren dürfen. Sie fuhr mit Tempo 55.
Die fatale Folge: Der erste Waggon sprang aus den Gleisen, der zweite krachte hinten drauf. Im Zug befanden sich etwa 80 Fahrgäste, 60 davon waren Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in die Schule nach St. Pölten.
Drei Passagiere wurden schwer verletzt, 31 kamen mit leichteren Blessuren davon. Für die Rettungskräfte, deren reibungsloser Einsatz später mehrfach gewürdigt wurde, bedeutete das Unglück Schwerstarbeit.
Die entscheidende Frage ist nun, warum der Zug viel zu schnell unterwegs war. Ob ein technisches Gebrechen vorlag oder doch menschliches Versagen. Im Augenblick deutet alles eher auf Letzteres.
Der Lokführer, der äußerlich unverletzt blieb, erlitt einen schweren Schock. Bislang konnte er nicht detailliert befragt werden, weil er ein regelrechtes Blackout hat. Er kann sich an den Unfall bis dato nicht erinnern.
Für die Betreibergesellschaft Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft war der Dienstag ein schwarzer Tag. Nur wenige Stunden nach dem Unglück der Mariazellerbahn krachten der Bürgermeister von Waidhofen/Ybbs und sein Vize in einen Zug.