Alarmstufe Rot für die Einsatzkräfte im Bezirk St. Pölten-Land: Dort entgleisten am Dienstag kurz nach 7 Uhr zwei Waggons der Mariazellerbahn. Unter den 80 Fahrgästen befanden sich etwa 60 Schüler auf dem Weg nach St. Pölten.
Die Waggons rissen die Oberleitung ab, kamen seitlich neben dem Gleis zum Liegen. Der Unfall passierte kurz vor der Pielachbrücke in Völlerndorf. Die Passagiere wurden von der Feuerwehr aufgefordert, in ihren Sitzen zu bleiben. Andere saßen bereits auf den Waggons, sollten sich nicht von der Stelle rühren. Zunächst musste vom Zugbetreiber, Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG), der Strom abgeschaltet werden. Erst dann konnten die Einsatzkräfte mit dem Evakuieren des goldenen Zuges mit dem Namen „Himmelstreppe“ beginnen.
© Ed Steyrer
Drei Passagiere wurden bei dem Unglück schwer verletzt und mit Rettungshubschraubern in die Spitäler nach Amstetten und St. Pölten sowie ins Unfallkrankenhaus nach Wien-Meidling ausgeflogen. 27 weitere Fahrgäste erlitten leichte Verletzungen, wurden vor Ort von Notärzten und dem Roten Kreuz erstversorgt. Großeinsatz. 26 Rettungswagen, drei Notärzte und drei Rettungshubschrauber waren vor Ort. 50 Mann von zwei Feuerwehren standen im Einsatz. Die Unfallursache wird jetzt untersucht. Ein technisches Gebrechen und menschliches Versagen sind denkbar. Eines steht fest: Die vordere Garnitur war zu schnell unterwegs. Statt der zulässigen 35 km/h fuhr sie mit Tempo 55.
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ÖSTERREICH: Dienstagfrüh gab es einen Unfall der Mariazellerbahn. Was ist genau passiert?
Franz Resperger: Die vordere Garnitur der Bahn ist kurz vor der Pielachbrücke entgleist, die hintere ist danach auf die vordere aufgefahren.
ÖSTERREICH: Gab es verletzte Fahrgäste?
Resperger: Von den insgesamt 80 Passagieren wurden 27 Personen leicht und drei schwer verletzt. 48 unversehrt gebliebene Fahrgäste wurden ins Feuerwehrhaus nach Gerersdorf gebracht und versorgt.
ÖSTERREICH: Bei Ankunft der Feuerwehr sind mehrere Passagiere auf den Waggons gesessen.
Resperger: Der Zug hat beim Unfall die Oberleitung beschädigt und heruntergerissen. 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Gerersdorf und St. Pölten-Pummersdorf haben die Passagiere sofort angewiesen, im Zug oder auf den Waggons zu bleiben, bis der Strom abgeschaltet und geerdet wurde. Es war eine wirklich gefährliche Situation.