Der Nigerianer soll zudem Anfang Mai einen Meißel nach Kindern geworfen haben. Das schriftliche psychiatrische Gutachten zum 25-Jährigen liege noch nicht vor, hieß es. “Die erste Einschätzung des Sachverständigen deutet darauf hin, dass er zu den Tatzeitpunkten zurechnungsunfähig war”, sagte Habitzl. Eine Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher wäre demnach möglich. Laut Gutachter leidet der 25-Jährige an paranoider Schizophrenie und ist nach wie vor aggressiv, so dass Gefahr von ihm ausgeht, berichtete der “Kurier”.
DNA-Gutachten führt zu Tatverdächtigen
Zum Stand des Ermittlungsverfahrens wurde vonseiten der Anklagebehörde festgehalten, dass das psychiatrische und das Obduktionsgutachten abzuwarten seien. “Das DNA-Gutachten hat aus unserer Sicht den dringenden Tatverdacht bestätigt”, sagte Habitzl. Das Blut, das sich am Schuh des 25-Jährigen befand, stammt laut Abgleich vom 26-jährigen Opfer. Auch auf dem Meißel wurde DNA sichergestellt. Hier hätten sich “nur Mischspuren befunden”, wurde Verteidiger Wolfgang Blaschitz im “Kurier” zitiert.
Asylwerber bereits zuvor auffällig
Der 25-Jährige steht im Verdacht, in der Nacht auf den 3. Mai einen 26-Jährigen aus Bangladesch in einer Asylunterkunft getötet zu haben. Das Opfer wurde leblos aufgefunden. Die Polizei hatte zuvor den Nigerianer mit einem Betretungsverbot für das Quartier belegt, weil er am 1. Mai zwei Asylwerber mit Faustschlägen verletzt haben soll.
Auf Bäume eingestochen
Während der Ermittlungen nach der Bluttat hatte ein Zeuge am Nachmittag des 3. Mai Anzeige erstattet, weil ein Mann auf einem Freizeitgelände in Maria Enzersdorf auf Bäume eingestochen habe. Zudem soll der 25-Jährige Kinder bedroht haben. Beim Eintreffen der Polizei saß der Nigerianer auf einer Bank, zwischen seinen Beinen lag ein Meißel. Der Verdächtige soll bei seiner Durchsuchung zwei Polizisten verletzt haben. Er wurde festgenommen.
Infolge der Bluttat kündigte Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) an, Asylwerber aus der Unterkunft in andere Quartiere zu verlegen. Anfang dieser Woche mussten die ersten Bewohner umziehen. Die Verlegung sorgte für Diskussionen.
(APA/red)