Aras Bacho ist ein syrischer Flüchtling, der in Deutschland lebt. Er schreibt in seinen Offenen Briefen über die Situation von Flüchtlingen in Deutschland und Europa. Schon mehrmals hat er sich mit offenen Briefen zur Flüchtlings-Situation gemeldet.
"Als Flüchtling nehme ich die Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel in Schutz. In der letzten Zeit sind einige Morde an jungen Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren begangen worden. Davon war der eine Fall Susanna, Studentin Maria L. und der andere Mia. Die Mörder sind geflüchtete aus dem Nahen Osten, einer aus Syrien und der andere aus Afghanistan: Beide sind islamisch geprägt und haben schlicht eine andere Frauen- oder anders gesagt Weltsicht. Wenn eine Frau einen Mann oder einen Freund verlässt, muss sie beseitigt werden - Beseitigung im Sinne von steinigen, töten. Auch einige Moslems behaupten: “Es steht auch so in dem Koran.“
Seit dem steht Frau Merkel von allen Seiten unter Druck, sogar von ihrer eigenen Partei. Man schiebt die Taten auf sie, weil sie im Jahr 2015 entschieden hat die Grenzen für Flüchtlinge aufzumachen. Damals haben auch dutzende Deutsche an Bahnhöfen, sowie auch an Flughäfen, mit Teddybären, Süßigkeiten, Essen und Plakate in der Hand mit der Überschrift: “Refugees Welcome” gestanden und die hilflosen Menschen in Empfang genommen. Man hat die Flüchtlingsflut bejubelt, als hätte ein Weltstar Deutschland besucht, so war es zu beschreiben.
Im Oktober 2016 war in Freiburg die 19-jährige Studentin Maria L. Opfer eines Sexualmords geworden. Der Täter, ein junger Flüchtling, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Noch nie haben Nachrichten wie dieser die Gesellschaft so weit auseinander gespalten. Bis dato suchen die meisten Bürger nach Antworten für alle die abscheulichen Taten, die an jungen Mädchen begangen sind.
Jedoch will man die Schuld auf Andere schieben: Wie es aussieht, steht Merkel wegen ihrer Politik und die Willkommenskultur unter Druck, dieser steigt tendenziell mit jedem neuen Mord durch einen Flüchtling. Der Gewinner bei dieser ganzen Tragödie ist die AfD. Die Partei instrumentiert die Morde durch Flüchtlinge zum Eignen Profit. Geht das so weiter, ist die Demokratie in Gefahr.
Als Flüchtling sehe ich Frau Merkel nicht als Mörderin oder als Schuldigen. Ganz im Gegenteil, die Frau hat meinen Respekt für ihre Wohltaten verdient. Eine Frau wie die Kanzlerin sollte man als Wohltäterin ansehen. Viele wissen, dass sie Flüchtlinge hereingelassen hat, aber die tat es für das Gute. Sie wollte den Menschen helfen und ihnen eine Zukunft schenken. Und das hat sie bereits angestellt.
In den sozialen Netzwerken, sowie in der Öffentlichkeit feiern die geflüchteten Frau Merkel – die lieben sie einfach. Mit anderen Worten gesagt: Sie wird als “Mama Merkel” bezeichnet. So großartig auch diese vom Krieg geflohenen Menschen sind, werden sie nicht von vielen Populisten, von dem Wutbürgern als normale Menschen angesehen, sondern als: Mörder, Vergewaltiger, „Merkels Goldstücke“ oder gar Fachkräfte. So ironisch es klingen mag - die Begriffe zeigen wie gespalten das Volk geworden ist.
Merkel muss sich auch nicht für den Morden verantwortlich oder rechtfertigen. Man kann nicht anhand von Computern feststellen, ob jemand in der Zukunft Morde oder Straftaten begehen wird. In den Köpfen von Menschen kann nicht einmal die Regierung durchschauen.
Wir Menschen sind dazu nicht fähig und deshalb sollte man nicht Taten eines Menschen in die Schuhe anderer zu schieben. Damit ist es klar: Nur der Täter trägt die alleinige Schuld. Ich kann mir denken, dass unsere Kanzlerin vieles um die Ohren hat und diese Beschuldigungen ihr noch schwerer machen zu leben.
Frau Merkel tut mehr als alle Bürger in Deutschland zusammen. Sie versucht alles aufrecht zu halten, damit das Land nicht untergeht. Auch sie kann sich nicht um alles und jenes kümmern: Außer Flüchtlingspolitik stehen viele andere Dinge im Vordergrund, wie Außen- und Innenpolitik. Ich, als Flüchtling, kann mir die Situation von Merkel vorstellen: Beleidigungen und Angriffe machen einen unsicher.
Durch die Gewalttaten entstehen neue Vorurteile. Diese Ressentiments verursachen ein Vakuum in unserer offenen Gesellschaft.
Heute bei solchen Problemen sollte das Volk die Probleme nicht pauschalisieren und andere angreifen. Auch Frau Merkel ist ein Mensch mit Gefühlen und ich hoffe, sie kann jede Nacht schlafen. Sie hat auch nicht verdient auf übelste beleidigt zu werden.
Sie hat damals die richtige Entscheidung getroffen - damit hat sie mehr als fünfhunderttausend Menschen das Leben gerettet. Die Morde, die heute passieren, gehen nicht von Merkel aus, sondern von einer Kleinzahl von Flüchtlingen, die eigentlich keine echten Flüchtlinge sind. Echte Flüchtlinge sind für alles dankbar und flehen vor dem Krieg. Jedoch Menschen wie Hussein K. und Ali B. sind keine echten Flüchtlinge.
Wenn ich vor einem Krieg fliehe, versuche ich wie ein Flüchtling zu sein, und übe keine Gewalt in dem Land, das mich aufgenommen hat aus. Die sind auch keine Traumatisierten. Abschieben tut wenig gegen ihre Taten. Sie können sich nach einem Monat mit einer neuen Identität ins Land schleusen und wieder einen neuen Mord begehen. Diese Menschen wissen nicht, was Menschenrecht ist, sie tun nur, was sie wollen. Sie denken sie seien Chefs ihrer eignen Gesetze. Demokratie ist ein Fremdwort. Es sind noch mehr unter den Flüchtlingen und sie kommen täglich ins Land rein.
Wann wieder ein Mord zustande kommt, ist Schleierhaft, wie wann die Welt untergeht. Wir sollten auch endlich erkennen, dass auch Deutsche, Holländer und Amerikaner keine Engel sind. Auf der ganzen Welt gibt es diese guten und schlechten Menschen. Und Angela Merkel ist keine Mörderin und nichts davon. Auch ihr lieben Merkel-Kritiker könntet an ihrer Stelle nicht weniger oder mehr verändern und Morde verhindern.
Auch die Grenzen schließen ist eine sehr schlechte Idee - ist nur eine billige Lösung für den Asylsturm. Mein Rat an alle, die immer noch denken, dass Angela Merkel eine Mörderin und Flüchtlinge Mörder sind: Unterlässt Vorurteile, teilt keine falschen Nachrichten aus, stellt euch an Merkels Stelle und lernt Flüchtlinge näher kennen. Denkt nicht immer an das Negative, sondern auch das Positive. Ihr seid Mitschuld an der Spaltung der Gesellschaft - wenn Ihr nicht gern Positives über Flüchtlinge lest."
Autor: Aras Bacho