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Grasser: Fiona gab mir Geld

1-01-1970, 00:00

Im Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP) und andere hat der Hauptangeklagte heute eine überraschende und ungewöhnliche Erklärung für zahlreiche Bareinzahlungen auf seinem Konto geliefert. Er habe von seiner Frau, der Swarovski-Millionenerbin Fiona, immer wieder Bargeld bekommen, wenn er etwas für sie ausgelegt habe.

So habe er etwa die Hochzeitskosten selber ausgelegt, das Geld aber dann von seiner Ehefrau in bar zurückbekommen. Auch komme es immer wieder vor, dass Fionas Kreditkarte nicht funktioniere, dann habe er in Geschäften für sie bezahlt. Sie würde ihm dann später seine Ausgaben immer in bar zurückerstatten. Dieses Bargeld habe er dann auf sein Konto eingezahlt. Laut Grasser gibt es vor seiner Ehe nie Bareinzahlungen auf eines seiner Konten, das habe erst mit der Ehe angefangen.

Grasser ist in zweiter Ehe mit der Swarovski-Kristallerbin Fiona Pacifico Griffini-Grasser verheiratet. Die Ehe wurde im Oktober 2005 geschlossen.

Die Staatsanwaltschaft hingegen hat in der Anklage ausgeführt, dass zwischen den Bareinzahlungen auf Grassers Konto und Barabhebungen vom Liechtenstein-Konto 400.815 ein Zusammenhang bestehe. Das wird als Beweis dafür angeführt, dass das Konto 400.815, auf das ein Teil der Millionenprovision aus der Buwog-Privatisierung geflossen sei, in Wahrheit Grasser gehört habe und nicht Walter Meischberger, wie dieser angibt.
 

Das Schwiegermutter-Geld

Weiters erklärte Grasser, die 500.000 Euro, die er in einen Genussschein der Kärntner Hypo-Bank investiert habe, seien wirklich das Geld seiner Schwiegermutter gewesen. Laut Anklage handelt es sich auch hier eigentlich um Geld von Grasser. Der Investor Tilo Berlin hatte in einem Mail an Meischberger geschrieben, das aber an Grasser adressiert war, dass es eine gute Investitionsmöglichkeit sei und wie er einen Genussschein kaufen könne. Vorher habe ihn Berlin angerufen und von dem Investment erzählt, schilderte Grasser. Da er damals, zu Jahresende 2006, noch Finanzminister war, aber wusste, dass er im Jänner 2007 aus dem Amt scheiden werde, und nicht gewollt habe, dass ein derartiges Mail mit seinen privaten Investitionen oder den Investitionen seiner Familie über den Server des Finanzministers lief, habe er Berlin gebeten es an Meischberger zu schicken. "Ich hatte damals kein privates Mail, weil mir die Zeit gefehlt hatte, Mails zu verfolgen", sagte Grasser.

   Er habe das Hypo-Investment dann über das Konto der Ferint umgesetzt. Details dazu will er nach der Mittagspause schildern.
 

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