Innere Stadt. Die Kontrollore der Gruppe Sofortmaßnahmen der Wiener Magistratsdirektion staunten am Wochenende nicht schlecht: Mitten am Donaukanal fanden sie im Zuge einer Razzia gegen die Getränkedosenmafia, die für die völlige Vermüllung des Treppelwegs an jedem Wochenende verantwortlich ist, einen Rad-Verkaufsstand der besonderen Art: Ohne jede Genehmigung vertrieb da ein Mann von seinem Rad aus Bier um zwei Euro pro Dose. „Das geht nur, wenn man keine Steuern, Abgaben, Gebühren und Entsorgungsbeiträge bezahlt“, sagt Horst Lassnig von der Gruppe Sofortmaßnahmen.
Gras im Bunker. Die Gruppe Sofortmaßnahmen, die gemeinsam mit Polizisten in Zivil unterwegs war, fand dennoch keine Drogen – diese waren vermutlich in einem Versteck in der Nähe gebunkert, vermutet ein Polizist.
Laut Website des Versorgers wäre ohnehin kein strafrechtlicher Verstoß zu ahnden gewesen, da der THC-Wert unter der strafgesetzlichen Grenze für legales Cannabis liegt.
Tausende Dosen kassiert. Trotzdem war für den Chef der Gruppe Sofortmaßnahmen, Walter Hillerer, der Einsatz zwischen Ringturm und Urania ein voller Erfolg: Sieben Verkäufer, die illegal Getränke anboten, wurden gestellt, drei davon tauchten im Partygetümmel unter.
Hillerer, der selbst den Einsatz leitete, will jetzt die Chefs der Dosenmafia jagen, die seiner Meinung nach den Verkauf professionell organisieren: „Wir nehmen an, die Verkäufer werden von Hintermännern mit gekühltem Bier aus nahe dem Ufer geparkten Kühltransportern versorgt.“