Es ist ein Riesenskandal hinter einem abscheulichen Verbrechen: Der weithin bekannte Wirt eines Lokals soll seine Tochter seit deren achtem Lebensjahr immer wieder missbraucht haben. Die Ehefrau und Mutter wusste davon, schritt aber nicht ein.

 

Sie war nicht die Einzige, wie jetzt der Prozess gegen die beiden ergab: Praktisch der ganze Ort im Raum Zwettl wusste vom schweren Missbrauch - und tuschelte hinter vorgehaltener Hand. Niemand schritt jedoch ein, um der Wirtstochter zu helfen, keiner alarmierte die Behörden. Das jahrlange Sex-Verbrechen flog nur durch einen Zufall auf. Ein Polizist hörte ein Gespräch beim Heurigen mit, als sich zwei Gäste wieder einmal über den unmoralischen Wirt unterhielten. Der Beamte leitete die Ermittlungen ein, die Staatsanwaltschaft klagte das Gastronomen-Paar wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Blutschande an.

 

Vor Gericht bekamen die beiden jetzt eine saftige Quittung: Der Wirt muss 15 Jahre ins Gefängnis, seine Frau acht Jahre. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.