Favoriten. Am Gellertplatz kurvt einsam eine Funkstreife – an der Polizeipräsenz würde es niemand merken, dass seit Donnerstagabend das Haus in der Buchengasse 53 von Anarchisten besetzt ist. Bis Freitagabend gab es nicht einmal Identitätsfeststellungen, die Spaßguerilleros stellten lediglich fest: „Die Bullen waren auch schon da und neugierig, aber sie lassen uns in Ruhe.“ Inzwischen gaben die Besetzer aber nach und zogen ab.
© Viyana Manset Haber
Party. Vor dem ernsten Hintergrund extrem steigender Mietpreise und einer Mietrechtsnovelle, die aus Sicht der Besetzer die Lage noch weiter verschärft, versucht man im besetzten Haus für gute Laune zu sorgen: Freitag gab es zunächst einen Brunch, ab Mittag dann eine Grillerei am selbst gebauten Grill im Innenhof, für heute sind Workshops geplant – etwa über den „richtigen Umgang“ mit einem Feuerlöscher.
Jedenfalls sind sich die Besetzer einig: „Wir sind immer noch da und wir bleiben.“ Deshalb fordern sie auch ihre Anhänger auf, Schlafsäcke und „nützliches Zeug“ zu packen und ins Haus zu kommen.
Polizei ausgerückt. Die Polizei sperrte die Straße ab. Es gab keine Aufforderung des Hausbesitzers zur Räumung. Ohne eine solche können die Beamten auch nicht aktiv werden. Die Absperrung soll laut Polizei erstmal dazu dienen, um mehr Hausbesetzer fern zu halten.
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