Lobautunnel und neuer Wahlmodus als Hauptthemen bei der 79. Landesversammlung der Grünen. Hektik, Wortgefechte und eine dramatische Sitzung, die sich bis 22 Uhr und damit sechs Stunden länger als geplant hinzog. Und nach der sich Vassilakou durchaus als Siegerin fühlen konnte.
Empörung aber gleich zu Beginn: Medienvertreter wurden ausgesperrt und die Versammlung im Geheimen abgehalten. Wortgefechte drangen so nicht nach außen.
Seltene Einigkeit vorerst beim Koalitions-Konfliktpunkt Lobautunnel. Mit einem Leitantrag unter dem Titel „Nein zum Milliardengrab Lobau-Autobahn“ werden Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) aufgefordert, „von dem unsinnigen und milliardenteuren Prestigevorhaben“ abzurücken.
„Wir können da ruhig mit etwas breiter Brust auftreten“, fordert Landessprecher Joachim Kovacs eine stärkere Abgrenzung vom Koalitionspartner SPÖ ein. Vassilakou in Richtung des Donaustädter Bezirkschefs und Tunnel-Befürworters Ernst Nevrivy: „Joachim wird in die Donaustadt gehen, um das Loch des Nevrivy zuzuschütten. Und ich sorge dafür, dass in der Verkehrspolitik was weitergeht.“
Heftigkeit dann, als es um den neuen Wahlmodus des Spitzenkandidaten ging. Doch dann war es beschlossen: Jedes Grünen-Mitglied darf nun per Briefwahl abstimmen und für Interessierte werden in Form von sogenannten „registrierten WählerInnen“ Möglichkeiten geschaffen, auch ohne reguläre Mitgliedschaft mitbestimmen zu können.