Die Liste Pilz will wieder mehr über Inhalte sprechen, doch sie selbst setzt die Personaldebatten fort. Als Listengründer Peter Pilz seine Rückkehr ins Parlament ankündigte, verkündete er gleichzeitig, Martha Bißmann aus dem Klub ausschließen zu wollen.
Sie hatte verweigert, Pilz ihr Mandat zu überlassen, und kämpft jetzt um ihr politisches Überleben. Eine Abstimmung über ihren Ausschluss findet in der nächsten Klubsitzung – voraussichtlich kommenden Dienstag – statt.
Die Männer im Klub, also auch die beiden Klubobleute Bruno Rossmann und Wolfgang Zinggl, haben bereits bekundet, einen Antrag auf ihren Ausschluss zu unterstützen. Laut Klubstatut braucht es aber Einstimmigkeit der anwesenden Klubmitglieder. Die drei Frauen sollen sich laut Partei-Insidern eher solidarisch zeigen. Wirklich an Bißmanns Seite stellt sich aber offenbar nur Daniela Holzinger. Mit ihrer Gegenstimme könnte sie den Ausschluss laut Statut verhindern. Keines der weiblichen Klubmitglieder war am Freitag zu einer Stellungnahme erreichbar.
Bißmann gibt es sich zumindest in einem Twitter-Posting optimistisch: „Ich glaube an die Kraft der Versöhnung, dass alles gut wird.“
Peter Pilz kehrt bereits am Montag in den Nationalrat zurück. Er wird vor der Sondersitzung zum Geheimdienst angelobt.
D. Knob