Für Aufsehen sorgt im Donnerstagmorgenverkehr am Ring eine Protestaktion der „Nobau“-Initiative der Wiener Grünen. 60 Personen und ein Eisvogel – das Wappentier des Nationalparks Donau-Auen – machten am Ring gegen den Bau der Lobau-Autobahn Stimmung.
Provokant. Dass man damit das Nervenkostüm von Koalitionspartner SPÖ bis aufs Äußerste strapaziere, bestreitet Grünen-Sprecher und Nobau-Organisator Christoph Humitsch: „Unser Standpunkt war immer klar. Wir sind sehr entspannt.“
Das Gegenteil von entspannt wird die Wiener SPÖ sein, wenn sie heute in ÖSTERREICH erstmals den Leitantrag der Grünen zum Lobautunnel liest.
Attacke. „Die Landesversammlung der Grünen (...) fordert (...) Bürgermeister Michael Ludwig auf, von dem unsinnigen und milliardenteuren Prestigevorhaben abzurücken“, heißt es im Text wörtlich. Man werde „auf allen Ebenen darum kämpfen, dass der Nationalpark Donau-Auen in seiner Unberührtheit erhalten bleibt.“
Härter als in diesem Antrag kann man einen Koalitionspartner nicht angreifen. Der Streit um den Lobau-Tunnel könnte damit endgültig die rot-grüne Koalition sprengen und zu Neuwahlen führen.
Josef Galley