Daniela Holzinger-Vogtenhuber hat laut einem Bericht der "Presse" die Partei der Liste Pilz verlassen. Anlass soll sein, dass Listengründer Peter Pilz schon seit November ein Gehalt von 8.800 Euro beziehen soll, das angeblich anfangs aus Spendengeldern finanziert wurde, da die Parteienförderung erst mit Ende Jänner überwiesen worden war.
Pilz bestätigt gegenüber ÖSTERREICH Gehalt als Partei-Chef
Listen-Gründer Peter Pilz nimmt in ÖSTERREICH (Samstag-Ausgabe) zu Medienberichten Stellung, in denen sein Gehalt von 8.800 Euro thematisiert und ein Zusammenhang mit dem Parteiaustritt der Abgeordneten Daniela Holzinger hergestellt wird. Pilz bestätigt, ein Gehalt für seine Arbeit als Parteiobman zu beziehen.
Pilz zu ÖSTERREICH: "Seit wann muss man sich dafür rechtfertigen, wenn man für seine Arbeit Geld bezieht." Er könne keinen Skandal darin erkennen. Pilz weiter: "Ich halte es für richtig, wenn ich von meinem Gehalt lebe, das ich von meiner Partei beziehe, und nicht von den Spenden von Haselsteiner, Airbus oder Raiffeisen."
Ein Zusammenhang mit dem Parteiaustritt von Daniela Holzinger bestehe nicht. Das hätte diese auch selbst bestätigt.
Wirbel auch um Gage der Klubchefs
Interessant dürfte auch noch eine andere finanzielle Frage werden. Denn Klubobmann Bruno Rossmann will, dass nicht nur der geschäftsführende Klubchef Wolfgang Zinggl das volle Gehalt eines Fraktionsvorsitzenden von rund 15.000 lukriert. Im Ö1-"Morgenjournal" meinte Rossmann, er gehe davon aus, dass eine ähnliche Lösung auch für ihn gefunden werde. Freilich ist ein Klubchefgehalt nur für einen Vertreter pro Fraktion vorgesehen. So wird beispielsweise für SPÖ-Klubobmann Christian Kern die Differenz zwischen Abgeordnetem- und Fraktionschef-Salär von der Partei ausgeglichen. Das Klubchef-Gehalt bezieht der geschäftsführende Klubobmann Andreas Schieder.
Holzinger war nur vier Tage Mitglied
Daniela Holzinger-Vogtenhuber hat Freitagabend über einen Pressesprecher dementieren lassen, dass die angebliche Finanzierung des Gehalts von Liste Peter Pilz über Spendengelder Grund für ihren Parteiaustritt war.
Vielmehr sei ihr Eintritt Teil des gescheiterten Deals mit ihrer Abgeordneten-Kollegin Martha Bißmann gewesen, die ihr Mandat für Pilz zurücklegen hätte sollen. Da der Deal nun geplatzt ist, sieht Holzinger, die früher für die SPÖ im Nationalrat saß, offenbar keinen Grund mehr, Parteimitglied der Liste Pilz zu sein. Lange währte ihre Tätigkeit dort ohnehin nicht. Sie war erst am Montag eingetreten. Dem Liste Pilz-Klub will Holzinger weiter angehören.