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Politik diskutiert über Nummerntafeln für Radfahrer

1-01-1970, 00:00

Wien. Immer wieder überlegt die heimische Politik wie sich rabiate Radfahrer einbremsen lassen. Den neuesten Vorstoß wagt Dominik Schrott, für die ÖVP im Verkehrsausschuss des Nationalrates: „Ich meine, man könnte eine Kennzeichnung von Radfahrern andenken, Nummerntafeln wären ein Beispiel.“ Er will den Vorschlag ins Parlament bringen.

Toni Mahdalik von der FPÖ Wien schließt sich an: „Ich fordere das seit Jahren. So könnten wir mehr Verkehrsdisziplin erreichen.“ Er will dazu das Gespräch mit FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer suchen.

Ebenfalls auf Schrotts Wunschliste: eine Helmpflicht für Radfahrer und verpflichtende Auffrischungskurse beim Radführerschein für unter 18-Jährige.

Der Radler-Wahnsinn!

Jetzt beginnt der Rad-Boom: 85 Prozent aller Radfahrer in Österreich treten im Sommermonat Juni in die Pedale. In Wien fuhren im vergangenen Juni eine Million Radler an den 12 Zähstellen der Stadt vorbei – Rekord und dreimal mehr als im März. 
 
Mehr Fahrräder als Autos: 77 Prozent der Haushalte besitzen zumindest ein Fahrrad – so viele wie nie. Gegenüber den Autos sind sie in der Mehrheit: Sieben Millionen Fahrräder stehen 4,9 Millionen Pkw gegenüber. Und es werden immer mehr Drahtesel: Im Vorjahr wurden hierzulande 414.000 Fahrräder gekauft – ein Rekordwert seit 2010.  Auffällig: Immer mehr E-Bikes fahren in Österreich. 2017 wurden 120.500 von ihnen verkauft. Insgesamt rollen laut Verkehrsclub Österreich schon mehr 400.000 elektrisch unterstützte Fahrräder durchs Land.
 
1.050 Euro pro Fahrrad. Händler der Sport-2000-Kette meldeten im vergangenen Jahr 30 Prozent mehr verkaufte E-Bikes. Auch heuer soll es so weitergehen: „Wir spüren eine ganz starke Nachfrage und müssen schauen, dass wir genug Fahrräder haben“, sagte Vorstand Holger Schwarting zu Saisonbeginn. Auch wegen der teuren E-Bikes geben wir immer mehr für Fahrräder aus: Im Schnitt bezahlen wir für ein Fahrrad 1.050 Euro. 
 
Höhere Geschwindigkeit: Aber: Unfallärzte warnen vor mehr und schwereren Unfällen durch E-Bikes. So nehme die Zahl und Schwere der Verletzungen zu, sagte Unfallchirurg Alexander Mildner auf dem verkehrsmedizinischen Symposium in Wien. Grund dafür seien die höhere Geschwindigkeit von E-Bikes und die gleichzeitig sinkende Fitness der Fahrer, so Ärzte. 
 
Strengere Regeln: Im vergangenen Jahr kamen 32 Radfahrer im Straßenverkehr ums Leben – darunter waren sieben E-Bike-Fahrer. Die neuen Bikes dürfen nur 25 km/h schnell sein und höchstens 600 Watt leisten. „Auf EU-Ebene wird diskutiert, E-Bikes versicherungspflichtig zu machen“, sagte Martin Hoffer vom Rechtsdienst des ÖAMTC. Heimische Politiker fordern noch mehr: nämlich Helm- und Kennzeichnungspflicht für Radfahrer 
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