Die berittene Polizei ist fix. Der Probebetrieb soll noch im Juni in der Reitanlage der Theresianischen Militärakademie (MilAk) in Wiener Neustadt starten. Christoph Pölzl, Sprecher von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), bestätigte einen entsprechenden Medienbericht.
Die Pferde - 14 sind vorgesehen - müssen erst beschafft werden. Die Anschaffungskosten für Tiere, Ausrüstung und Sättel wurden mit rund 380.000 Euro beziffert. "Der Wiederverkaufswert nach zwei Jahren ist sehr hoch", betonte Pölzl. Die laufenden Kosten pro Jahr, unter anderem für Einstell- und Tierarztkosten, wurden mit rund 110.000 Euro beziffert.
Kickl verschickte am Freitagnachmittag an alle österreichischen Polizisten ein Informationsschreiben. Die Beamten wurden unterrichtet, dass es "vorerst keinen Einsatz bei Demonstrationen" geben werde. In einem mehrmonatigen Ausbildungsverfahren sollen Polizisten mit Pferden verschiedene Einsatzszenarien vorbereiten, eine eigene Dienststelle in der Bundeshauptstadt ist für 2019 geplant.
Bereits am 4. Juni wird das Projektkernteam - ein Abteilungsleiter, zwei Reiterinnen und ein Reiter - ihre Tätigkeiten aufnehmen. Zeitgleich soll die Ausrüstungs- und Uniformbeschaffen starten und geeignete Pferde ermittelt werden. "Für August dieses Jahres ist der Ausbildungsstart geplant", heißt es im Schreiben.
Seit Freitag sucht die Polizei außerdem interessierte Bewerber für die Reiterstaffel. Eine abgeschlossene Grundausbildung sowie mindestens zwei Jahre Außendiensterfahrung und ein gültiger Fitnessscheck sind Voraussetzung.
Kickl beruft sich in seinem Informationsschreiben auf den "europaweiten Trend", dass Polizeipferde in Großstädten vermehrt eingesetzt werden. "Die erhöhte Sitzposition ermöglicht eine bessere Übersicht und Wahrnehmung von Sachverhalten. Gleichzeitig sind Pferde schnell und ausdauernd, also für längere Streifen gut geeignet", betont der Innenminister die Vorteile der berittenen Polizei.