Gegenüber ÖSTERREICH packt eine Freundin Details aus. Bei dem Opfer Alishandelt es sich um einen Wiener Taxler, der als Informatikstudent nach Österreich kam. Zuletzt wollte sich der 32-Jährige selbstständig machen und eine IT-Firma gründen. Zu diesem Zweck hatte sich der Austro-Türke 40.000 Euro von mehreren Freunden geborgt. Angeblich sollen viele davon gewusst, auch davon, dass er das Geld immer bei sich trug.
Er wollte mit der Summe nach Deutschland fahren und das Geld dort investieren. Am Pfingstsonntag traf er noch einen Freund. Seitdem galt er als verschollen. Laut ÖSTERREICH-Informationen hörten Nachbarn aber in der Nacht auf Montag gegen 3 Uhr laute Schreie aus der Opferwohnung.
Er war mit einer Frau aus der Ukraine verheiratet, allerdings lebte das Paar in Scheidung. Die Trennung soll einvernehmlich gewesen sein. Sie sollen weiterhin freundschaftlich miteinander umgegangen sein, obwohl Ali S. bereits eine neue Freundin hatte. Allerdings berichten Nachbarn, dass der Streit in der Nacht auf Montag mit einer Frau gewesen sein soll. Ob eine Frau die Täterin sein könnte oder mit dem Mord zu tun haben könnte, ist noch völlig offen. Die Ermittlungen stehen am Anfang.
Kseniya trauert um ihren Ex-Mann Ali S.
Donnerstagnachmittag meldete sich die Ex-Frau von Ali S. unter Tränen bei ÖSTERREICH. "Ich war nicht bei ihm und habe daher auch keinen Streit in dieser Nacht mit ihm gehabt", sagt die 26-jährige Ärztin Kseniya M. Das Paar hatte sich 2014 kennengelernt und 2016 geheiratet. Seit einem halben Jahr waren sie getrennt, aber weiterhin befreundet, wie sie sagt. "Zuletzt habe ich ihn am 17. Mai gesehen. Am Montag habe ich ihm eine SMS geschickt,um ihn zu informieren, dass er sich seine Öffi-Jahreskarte abholen soll, die irrtümlich mir zugeschickt worden ist", erzählt sie.
Mittwochabend erhielt sie Anrufe von Verwandten ihres Ex-Mannes aus der Türkei, dass Ali ermordet worden ist. "Ich versteh das alles nicht. Er war so ein herzensguter, vertrauensvoller Mensch. Wer hat ihm das angetan?", trauert die Ex-Frau.
Aufgedeckt wurde das Verbrechen, weil sich seine Schwester in den USA Sorgen um ihren Bruder machte, da Ali sich länger nicht gemeldet hatte. Sie alarmierte sämtliche Freunde in Wien, die sich schließlich an die Polizei wandten. Am Mittwoch um 21 Uhr hielten die Ermittler Nachschau und stießen in der Lienfeldergasse 14 auf die Leiche.
Die Polizei dürfte von einem Mord durch einen Bekannten ausgehen, da es keinerlei Einbruchspuren in die Wohnung gegeben haben soll.
(Alyin Simsek, Yasin Sahin)