Im Bezirk Leoben (Stmk.) wurde die 50-jährige Iris B. vom eigenen Sohn (31) erstochen, in Schwechat (NÖ) soll Timme S. (31) im Streit um die Obsorge der Kinder seine Frau mit mehreren Messerstichen getötet haben. In Waitzendorf im Weinviertel soll ein bekannter Winzer seine Gattin mit einem Messer ermordet haben. In Tirol erstach ein gehörnter Ehemann den Liebhaber seiner Frau. In Bad Schallerbach (OÖ) musste eine 46-Jährige durch Messerstiche sterben, weil sie sich von ihrem Mann trennen wollte: alles Fälle aus den ersten Monaten des Jahres – sieben Tote bisher, ein trauriger Rekord.
Schon im März hatte das Bundeskriminalamt Alarm geschlagen, weil immer mehr Täter zum Messer greifen. In den zehn Jahren zwischen 2007 und 2017 hat sich die Zahl der teils tödlichen Angriffe vervierfacht. Von 189 auf 743.
Auffallend: Früher war es in der Regel häusliche Gewalt, bei der zum Messer gegriffen wurde, heute spielen „intrakulturelle Konflikte“ eine tragende Rolle. „Früher wurde gerauft, jetzt ist fast immer ein Messer im Spiel“, sagt ein Ermittler.