ÖSTERREICH: Häupls Büro ist doch sehr imperial. Sie werden jetzt bald umziehen. Welchen Stil wollen Sie denn dort einbringen?
Ludwig: Ich habe die billigste Büroeinrichtung, die es im Rathaus je gegeben hat. Der Stil ist sehr zurückgenommen, aber sehr praktisch. Ich habe vor, das auch im nächsten Büro zu realisieren.
ÖSTERREICH: Sie haben vor Kurzem Ihr neues Stadtrat-Team präsentiert, und das hat doch einige überrascht.
Ludwig: Mir ist es darum gegangen, ein Team zusammenzustellen, das bei der Wahl im Gemeinderat am 24. Mai auch eine breite politische Akzeptanz findet. Die Stadtregierung, über die ich entscheiden kann, ist mit sechs Personen beschränkt. Ich habe das verglichen mit dem Rubik-Würfel, den man in jede Richtung in verschiedenen Farben drehen muss, um eine Konstante herzustellen. Mir war von Beginn an wichtig, dass es drei Männer und drei Frauen geben soll, und davon drei, die noch nicht in einem politischen Mandat waren.
ÖSTERREICH: Die FPÖ hat gesagt, sie wird keinen aus Ihrem Team wählen.
Ludwig: Nicht nur die FPÖ, auch die anderen Oppositionsparteien haben das angekündigt. Ich bedaure das, weil es sind alles Personen, die sehr viel schon auch geleistet haben in ihren jeweiligen Bereichen. Aber ich schreibe das noch nicht ganz ab, dass sich die Unterstützung für diese Stadtregierung doch breiter auswirkt.
ÖSTERREICH: Sind Sie ein Gegenspieler oder ein Mitspieler von Christian Kern?
Ludwig: Ich gehe ganz bewusst meinen eigenen Weg innerhalb der SPÖ Wien. Wenn ich als Bürgermeister gewählt werde, habe ich nicht nur die Interessen einer Partei zu vertreten. Ich arbeite für alle Wiener und Wienerinnen.