Lange sei diskutiert worden, ob nicht auch ein Vertrieb in Drogeriemärkten denkbar wäre, heißt es in dem Bericht. Der Vorteil laut Experten wäre eine niedrigere Hemmschwelle gewesen. Doch die Entscheidung fiel auf die Apotheken. Auch ein Online-Vertrieb der Tests wird in Österreich untersagt sein, schreiben die “SN”.
“Konzept, das Sinn macht”
Bei der Aids-Hilfe Wien zeigte man sich über die Entscheidung erfreut: “Mit dem Ministerium ist vereinbart, dass wir als Ansprechpartner im Beipacktext genannt sind. Bei Fragen gibt es eine Hotline”, wurde Wolfgang Wilhelm, Obmann der Aids-Hilfe Wien, in der Zeitung zitiert. Bei HIV-Tests in Laboren, beim Arzt oder bei den Aidshilfen kann eine Infektion innerhalb von sechs Wochen nach der Ansteckung nachgewiesen werden. Bei Selbsttest liegt das diagnostische Fenster bei zwölf Wochen. Wenn jemand regelmäßig seinen Status bestimmen lässt und zusätzlich die Selbsttests macht, “ist das durchaus ein Konzept, das Sinn macht”, sagte Wilhelm.
In Österreich haben sich bisher rund 12.000 bis 15.000 Menschen mit HIV infiziert. Etwa die Hälfte der Betroffenen lebt in Wien, zwei Drittel davon sind Männer. Die HIV-Diagnose bedeutet kein Todesurteil mehr.
APA/red