In U-Haft in Eisenstadt gibt es für den Senior-Täter, der eine Prostituierte erwürgt zerstückelt und in der Ruster Bucht im Neusiedler See abgelegt hat, nur zwei Themen: die Bluttat, die den 63-Jährigen, der wegen Gewalt- und Sexualdelikten sein halbes Leben hinter Gittern verbracht hat, endgültig zum Monster gemacht hat (es gilt die Unschuldsvermutung). Wie berichtet, war er ein Einzelsohn eines Druckereiunternehmers, um den sich in der Kindheit niemand zu Hause kümmerte. Er wurde jahrelang zu den Großeltern im Burgenland abgeschoben, die aber auch rund um die Uhr arbeiteten – und baute als Einzelgänger ein äußerst negatives Verhältnis zu Frauen auf. Am ehesten fand er „Liebe“ noch im Rotlicht-Milieu – doch immer wieder endeten seine Annäherungsversuche in Quälereien und Vergewaltigungen.
Auf der anderen Seite steht sein angeblich äußerst liebesvolles Verhältnis zu seinen insgesamt acht Enkelkinder von einem Sohn. Mehrere Bekannte erzählen laut seiner Anwältin Astrid Wagner, dass Alfred U. auch seine „gute Seite“ habe: „Er denkt in der Haft viel an die Kinder und hofft, dass sie das alles gut überstehen.“
(kor)