1-01-1970, 00:00
Unterschiedliche Ansichten zum 12-Stunden-Arbeitstag haben am Freitag die gern gezeigte Eintracht zwischen den burgenländischen Regierungsparteien gestört. Anlass war eine Pressekonferenz der SPÖ, bei der der von der Bundesregierung geplante 12-Stunden-Arbeitstag kritisiert wurde. Die FPÖ reagierte umgehend und bezeichnete die Warnungen des Koalitionspartners als "skurril".
SPÖ-Arbeitsmarktsprecher LAbg. Robert Hergovich hatte zuvor gewarnt, dass der 12-Stunden-Arbeitstag das Aus für bezahlte Überstunden bedeuten werde. Die burgenländischen Arbeitnehmer würden pro Jahr 7,9 Millionen Überstunden leisten und dafür 45 Millionen Euro erhalten. Dieses Geld drohe nun wegzufallen. "Wenn Arbeitnehmer mehr arbeiten, dann sollen sie auch fair und gerecht bezahlt werden", meinte Hergovich. Weiters würde der 12-Stunden-Tag den bestehenden 8-Stunden-Arbeitstag ablösen.
"Stimmt nicht"
"Es stimmt schlicht und einfach nicht, dass ein genereller 12-Stunden-Arbeitstag kommen soll", sagte FPÖ-Klubobmann Geza Molnar in einer Reaktion. Das Programm der Bundesregierung sehe die Anhebung der täglichen Arbeitszeithöchstgrenze bei Gleitzeit auf zwölf Stunden vor. Nicht übertragbare Gleitstunden würden wie bisher mit Zuschlag vergütet. Die Bundesregierung plane lediglich das, was die SPÖ in ihrem "Plan A" selbst vorgeschlagen habe, so Molnar.
Die SPÖ betreibe Panikmache, teilte der ÖAAB Burgenland mit. "Schade, dass immer nur Unwahrheiten verbreitet werden, anstatt sich ernsthaft Gedanken über neue Arbeitszeit-Modelle zu machen", kommentierte ÖAAB-Landesobmann Christian Sagartz.
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