1-01-1970, 00:00
Nach den Wahl-Erfolgen der ÖVP bei den Landtags-Wahlen in Tirol und Salzburg haben ÖVP-Chef Kurz und seine "Landeskaiser" eine interessante Doppel-Strategie gewählt:
Während Kurz auf Bundesebene mit schwarz-blauer Koalition regiert, setzen Günther Platter (Tirol) und Wilfried Haslauer (Salzburg) ganz gezielt auf Schwarz-Grün, Haslauer sogar auf die "wilde Mischung" Schwarz-Grün-Pink.
Wer freilich glaubt, Platter und Haslauer hätten die schwarz-grüne Linie gegen Kurz "durchkämpfen" müssen und letztlich sogar gegen seinen Willen beschlossen (wie das Haslauer in einem ZiB-Interview extrem plakativ glauben machen wollte), der irrt gewaltig.
Hinter den schwarz-grünen Koalitionen in Tirol und Salzburg steckt eine GEMEINSAME Strategie der ÖVP-Spitze, die gerade Sebastian Kurz hinter den Kulissen sehr unterstützt: Die ÖVP will sich ganz bewusst neben dem neuen Türkis-Blau in der Bundesregierung eine zweite Option für künftige Koalitionen offen lassen -und die heißt Türkis-Grün-Pink.
Strategischer Gedanke Nr. 1
Die FPÖ soll an der kurzen Leine gehalten und gerade in den Ländern nicht zu mächtig werden. Für die FPÖ sind die beiden gescheiterten Länder-Koalitionen ein herber Rückschlag, sie ist auf Kurz "sauer". Deshalb betonte Haslauer so kräftig und ungefragt in der ZiB, dass Parteichef Kurz die schwarz-blaue Variante "viel lieber" gewesen wäre, er aber gegen den Kurz-Willen Schwarz-Grün macht.
Strategischer Gedanke Nr. 2
Sowohl Federspiel in Tirol als auch Svazek in Salzburg gelten als Vertreter des rechten, nationalen Flügels der FPÖ. Und auch den will die ÖVP so klein wie möglich halten. Da riskiert sie lieber ein bisserl grün-pinkes Chaos in Salzburg.
Nachrichtenquelle