„Es wurde der traurigste 1. Mai, den wir je verbracht haben“, sagt der Jurist, der mit Frau und Sohn gegen Mittag mit dem E-Boot unterwegs war: „Plötzlich trafen wir auf eine Gruppe internationaler Mädchen und Buben, die auf zwei Tretbooten laut um Hilfe riefen, weil ein Freund von ihnen ins Wasser gesprungen und nicht mehr aufgetaucht war.“ Sie machten genaue Angaben über seine Größe, dass er eine blaue Badehose trug und dunkelhäutig war: „Die Jugendlichen hatten per Handy schon Alarm geschlagen, und auch ich hab’ bei meinem Bootsverleiher angerufen, der den ersten Taucher schickte.“
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Rettung, Feuerwehr(-Taucher) und Polizei kamen allerdings erst nach 20 Minuten, die Freunde des Vermissten wurden offenbar gar nicht befragt, wo ihr Kumpel reingesprungen war und um 17 Uhr wurde die Suche abgebrochen – angeblich wegen widersprüchlicher Aussagen der Kids. Die Suche am nächsten Tag förderte dann wenigstens den Personalausweis des vermissten Südafrikaners zutage. Doch wieder wurde die Suche ergebnislos abgebrochen. Die Befürchtung: Der Bub hat sich in den wuchernden Algen verfangen. Scherbaum kritisiert heftig, dass es „auf der Alten Donau keine stationäre Wasserrettung gibt, die in solchen Fällen sofort vor Ort wäre“ und das Opfer vielleicht noch lebend geborgen hätte.
(kor)