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Pizzeria in Hollabrunn gesprengt: Prozess-Ende mit Haftstrafen für alle Angeklagten

19-04-2018, 16:08

Dem Lokalbetreiber wurde vorgeworfen, zwei Tschetschenen mit der Brandstiftung beauftragt zu haben. Nach Umsetzung des Plans soll er von Landsmännern der beiden erpresst worden sein. Dem Wirt – ein 40 Jahre alter Mann mit türkischen Wurzeln und österreichischer Staatsbürgerschaft – wurde Bestimmungstäterschaft vorgeworfen. In dieselbe Richtung mitzuverantworten hatte sich sein Neffe, der in die Planung des Brandanschlags eingebunden gewesen sein soll.

Die beiden zum Anschlag geständigen Tschetschenen hätten dafür 1.000 bzw. 1.500 Euro bekommen sollen. Die von ihnen in der Nacht auf den 13. März 2017 in versicherungsbetrügerischer Absicht bewirkte Detonation war derart heftig, dass das Portal des Gebäudes aus der Verankerung gerissen wurde. Einer der Tschetschenen erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und Knochenbrüche am ganzen Körper. Die inkriminierten Erpressungen stellten die angeklagten Tschetschenen in Abrede.

Prozess um gesprengte Pizzeria in Hollabrunn: Mehrjährige Haftstrafen

Nach den Schlussworten von Staatsanwaltschaft und Verteidigung zog sich der Schöffensenat zur Beratung zurück.

Der Prozess endete für sämtliche Beteiligte mit mehrjährigen Haftstrafen. Der Wirt des Lokals wurde als Bestimmungstäter zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.Wien/Hollabrunn. Sei Neffe, der laut Anklage in die Pläne des Onkels eingeweiht war und diese mit Nachdruck mitverfolgte, fasste vier Jahre aus. Die unmittelbaren Täter – zwei Tschetschenen im Alter von 28 bzw. 43 Jahren – erhielten drei bzw. vier Jahre.

(APA/Red)

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