Ein ÖSTERREICH-Informant und KAV-Insider berichtet Haarsträubendes aus der Chefetage der Wiener Krankenanstalten, die das KH Nord geplant hat: „Ich konnte auf ein Gutachten, das seit Jahren unter Verschluss gehalten wird, nur einen Blick werfen. Auf der Titelseite stand: Schwer belastetes Industriegrundstück.“
Auch damit wird jetzt klar, dass alle ÖSTERREICH-Storys über die giftigen Chemikalien im Boden rund um das KH Nord auf Punkt und Beistrich stimmen.
Sogar das Dementi des KAV wird im Kleingedruckten zum Geständnis. Der KAV behauptet, dass die Altlast W7, an deren nördlichem Rand das Spital gebaut wurde, „gesichert“ sei. Das stimmt nur insoweit, als eine Ausbreitung der Gifte auf den gesamten Norden Wiens verhindert wurde. Ein paar Absätze weiter heißt es nämlich wörtlich: „Im Bereich der Altlast ist weiterhin mit erheblichen Kontaminationen des Untergrundes und mit Öl in Phase zu rechnen.“ Und genau das hat ÖSTERREICH aufgedeckt.
Der Informant, der um seine Karriere bangt, sagt auch, dass die KAV-Manager seit Jahren wissen müssen, dass polychlorierte Biphenyle, die zum „Dreckigen Dutzend“ der schwersten Krebserreger gehören, trotz der Abtragung von 40.000 Kubikmeter Erdreich im Boden unter dem KH Nord schlummern. Sie wurden beileibe nicht bei einer der teuersten und größten Abbaggerungsaktionen Wiens beseitigt.
„Wir haben klare Hinweise, dass es eine gezielte Vertuschungsaktion gab“, sagt ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch. „Wir versuchen etwa seit Jahren, Einblick in jenes Gutachten zu nehmen, das auf Basis von 260 Probebohrungen erstellt wurde. Es wird uns immer wieder verweigert.“
Und als 2011 ein ÖVP-Mandatar am Grundstück eine Bodenprobe entnehmen wollte, erlebte er eine böse Überraschung: Eine Hightech-Security-Truppe mit Kameras und Nachtsichtgeräten, die um 30.000 Euro monatlich das damals völlig leere Grundstück bewachte, vertrieb den Mann unter Gewaltandrohung. „Was hatte der KAV zu verbergen, dass er bis heute die Wahrheit nicht offenlegt?“, fragt Wölbitsch.