Insgesamt wurden im Jahr 2017 österreichweit 510.536 Delikte zur Anzeige gebracht. Das entspricht einem Rückgang von 27.256 angezeigten Fällen (–5,1 %). Positiv herausgestrichen wurde bei der Präsentation der Statistik im Innenministerium die gestiegene Zahl der aufgeklärten Fälle (siehe Kasten unten).
Der Rückgang ist auf Anzeigenrückläufe bei Wohnraumeinbrüchen (–9,0 % oder 11.802 Anzeigen), KFZ-Diebstählen (–11,2 % oder 2.658 Anzeigen) und Gewaltdelikten (–2,4 % oder 42.079 Anzeigen) zurückzuführen. Anstiege gab es hingegen im Bereich der Cyberkriminalität (Cybermobbing, Kinderpornografie, Hacker-Angriffe etc.), wo 16.804 Fälle (+28,3 %) bei der Polizei angezeigt wurden. Zunahmen verzeichnete auch die Rubrik Wirtschaftskriminalität (Betrug, Verstöße gegen die Gewerbeordnung etc.). Hier gab es 16.804 Anzeigen (+2,6 %).
Trotz der gesunkenen Gewaltkriminalität gab es einen leichten Anstieg bei sexuellen Übergriffen (+0,7 % oder 2.750 Anzeigen). Die Straftaten gegen die sexuelle Integrität tragen sich laut BMI-Analyse zunehmend im öffentlichen Raum und Internet zu.
Auffallend in der Statistik war auch der Einsatz von Hieb- und Stichwaffen, der nach seinem Höchstwert im Jahr 2016 (1.153 Anzeigen) wieder rückläufig ist (2017: 1.060 Anzeigen). Seit Beginn seiner Aufzeichnung im Jahr 2008 (272 Anzeigen) ist der Wert aber immer noch um das Vierfache höher.
Im Bereich der Tötungsdelikte lag die Aufklärungsquote sogar bei über 90 Prozent.
Die österreichische Polizei kann auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken. Von den 510.536 angezeigten Fällen konnten 50,1 % aufgeklärt werden. Das bedeutet, dass die Exekutive mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen ausforschen konnte. Im Vergleich dazu lag im Jahr 2016 die Aufklärungsquote bei 45,9 %. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) sprach in diesem Zusammenhang von einer „Rekordaufklärungsquote“.
Aus der aktuellen Statistik ging ein Anstieg im Bereich der vollendeten Tötungsdelikte hervor.
Insgesamt 54 Personen fielen in Österreich Gewaltverbrechen zum Opfer (im Jahr 2016 waren es noch 46 Personen gewesen). Hier lag die Ausforschung der Tatverdächtigen bei hohen 90,7 Prozent.