1-01-1970, 00:00
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz verspricht dem Stiftungsrat Änderungen beim Qualitätsmanagement im journalistischen Bereich. Bei der Sitzung des Aufsichtsgremiums am Donnerstag präsentierte er fünf Punkte dafür - unter anderem soll nun eine Richtlinie für Social-Media-Auftritte von ORF-Journalisten kommen.
Anlass für diese Maßnahmen waren mehrere Vorfälle in den vergangenen Monaten, die den ORF zur Zielscheibe von Kritik vor allem aus der Politik gemacht hatte. Nun legte Wrabetz mehrere geplante Maßnahmen vor, um aus Fehlern lernen zu können. So soll künftig eine "strukturierte Ablaufanalyse" helfen, zu klären, was schiefgelaufen ist.
Social-Media-Richtlinie
Als zweiten Punkt nannte Wrabetz Maßnahmen, die redaktionellen Verantwortlichkeiten - etwa Sendungsverantwortliche oder Chefs vom Dienst - transparenter auszuweisen. Weiters will er eine interne "Qualitätskonferenz" mit den Chefredakteuren und einem Vertreter der Landesstudios einrichten, die voraussichtlich vierteljährlich zusammentreten und sich der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements widmen soll.
Der "weiteren Steigerung der Glaubwürdigkeit" dienen soll eine neue Social-Media-Richtlinie, wobei sich Wrabetz internationale Beispiele ansehen will. In der Sitzung nannte er etwa die "New York Times" als Beispiel. Und schließlich soll es auch "Maßnahmen zur Trennung von Meinung und Kommentar" geben bzw. das Bewusstsein dafür geschärft werden.
Ein neues Qualitätsmanagement hatte bereits vor Sitzungsbeginn der bürgerliche Freundeskreis-Leiter Thomas Zach gefordert. Er sieht die "Fehlerkultur" des Öffentlich-Rechtlichen nicht zuletzt wichtig für die "Gebührenlegitimierung". Weiteres Anliegen, weil wesentlich für die Zukunft des ORF, sei ihm neben der Standortfrage auch die Regionalität als "unzweifelhafter USP", sagte er gegenüber Journalisten. Das Memorandum der Bundesländer-Stiftungsräte, die mehr Programm aus den und mehr Kompetenzen für die Landesstudios fordern, "unterstütze ich zu 100 Prozent".
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