Das Schlitzohr Niki Lauda hat wieder mal alle ausgetrickst. Noch bevor er Laudamotion überhaupt startet, verkauft er bereits 75 % genau an jene Ryanair, der er Flyniki vor der Nase weggeschnappt hatte. Prompt ging über Lauda gestern ein Internet-Shitstorm von der Dimension eines Hurrikans nieder.
Der gute Niki hatte ja eine „österreichische Lösung“ versprochen, eine Airline mit „bestem Service“ (wörtlich: „Anders als Billigflieger wie Ryanair“). Ein Internet-Poster schäumt: „Ein Lehrbeispiel, wie betrüge ich Kunden und Staat.“
Den wirtschaftlich genialen Lauda-Deal (er zahlte 47 Millionen, kassiert zuerst 50 Millionen und weitere 50 Millionen Finanzierung) kann man tatsächlich aus zwei Perspektiven sehen:
Laudamotion ist ein ernst zu nehmender Player. Fliegt Lauda wirklich weiter von Wien aus, wäre das ein großer Gewinn für den Standort Österreich und für alle Kunden, weil Lauda Wien an das Ryanair-Netz anschließt.
Niki Nazionale war wieder mal genial: Er startet nicht als Pleite-Kandidat, sondern mit echten Sieges-Chancen. Laudamotion wird zum ernsthaften Herausforderer von AUA und Lufthansa – und das war genau das, was Lauda immer wollte.