Am vergangenen Mittwoch stach der 23-jährige Jafar S. in der Praterstraße in Wien eine Arztfamilie nieder. Tochter, Mutter und Vater wurden schwer verletzt, befinden sich noch immer im Spital. Einen afghanischen Landsmann verletzte er auf der Flucht vor der Polizei beim Praterstern schwer.
Rettung in letzter Sekunde. Seit Sonntagnachmittag sitzt Jafar S. in Untersuchungshaft – gestern verübte er dort einen Selbstmordversuch. In letzter Sekunde konnte er jedoch von den Wachebeamten gerettet werden.
Sein Anschlag auf die Familie in der Praterstraße war die blutigste Tat in einer Serie von Messerattacken in der vergangenen Woche – von Tirol bis Wien stachen Menschen mit dem Messer zu. Es gab schwere Attacken in Tirol, der Steiermark, dem Burgenland und Salzburg.
Statistik. Die ganze Dramatik zeigt die Statistik. Seit 2009 hat sich die Zahl der Gewaltdelikte mit Stichwaffen beinahe vervierfacht. Sie stieg von 214 auf 743. Tendenz: steigend. Allein in Wien schlugen in den vergangenen sieben Tagen Messerangreifer fünf Mal zu und verletzten Menschen.
Intrakulturelle Konflikte. Früher war es häusliche Gewalt, bei der zum Messer gegriffen wurde. Nun ist die Zunahme zu 75 Prozent auf „intrakulturelle Konflikte“ zurückzuführen, heißt es aus dem Bundeskriminalamt gegenüber ÖSTERREICH. Seit 2016 waren es laut Polizei 50 Afghanen, 16 Nordafrikaner, 14 Tschetschenen, 7 Iraker, Iraner und Türken, 5 Syrer und 4 Somalier, die in Messerstechereien verwickelt waren.