Am Montag gedenkt die Republik offiziell in einem Staatsakt des sogenannten „Anschlusses“: Vor 80 Jahren löschten Adolf Hitlers Schergen (unter heftigem Applaus des Großteils der Österreicher) die 1. Republik aus. Abseits der jubelnden Menschenmassen hatten die Nazis mit der Verhaftung von Dissidenten längst begonnen: Juden mussten Straßen schrubben – der Auftakt zum „Holocaust“ bzw. – wie es die Juden nennen – der „Shoah“.
Insgesamt 66.000 österreichische Juden wurden ermordet – die Regierung von Sebastian Kurz (ÖVP) und HC Strache (FPÖ) will den Opfern jetzt einen Namen geben: Wahrscheinlich am Schmerlingplatz in Wien in unmittelbarer Nähe des Parlaments soll eine Gedenkmauer für die Opfer gebaut werden. Der Name jedes Opfers soll darauf vermerkt werden. Vorbild ist übrigens die 2005 eröffnete Shoah-Gedenkstätte in Paris.
© Getty Images
Wie hier in Paris sollen die Namen der Holocaust-Opfer in eine Mauer graviert werden.
Kurz: „Für die jüdische Bevölkerung Österreichs begann 1938 ein beispielloser Leidensweg, der uns auch heute noch beschämt. Den rund 66.000 österreichischen Jüdinnen und Juden, die dem NS-Terrorregime zum Opfer gefallen sind, wollen wir ein bleibendes Zeichen des Gedenkens und der Erinnerung setzen.“ Auch Strache sieht „eine ständige Verpflichtung“: „Die Errichtung einer Namens-Gedenkmauer soll zeigen, das wir die Opfer der Shoah in bleibender Erinnerung behalten. Niemals dürfen wir vergessen, was ihnen angetan wurde.“ (gü)